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Mysterium Tod 39 Reise ins Jenseits? Sterbeforscher haben Menschen, die klinisch tot waren, aber wieder ins Leben zurückgeholt werden konnten, nach ihren Erlebnissen befragt. Dabei kamen sie zu folgenden Ergebnissen: Zunächst nimmt die betroffene Person wahr, dass sie tot sei, indem sie z. B. hört, dass die Ärzte ihren klinischen Tod feststellen. Darauf folgt in der Regel eine Tunnel-Erfahrung. Die Person geht aus ihrem Körper heraus und kann ihn beobachten. Es kommt zur Begegnung mit anderen Wesen, mit verstorbenen Verwandten oder „Lichtwesen“. Der Lebensfilm läuft ab, in dem das eigene Leben bewertet wird. Dann stellt die Person fest, dass ihr Todeszeitpunkt noch nicht gekommen ist. Ihr Zustand wird von Gefühlen der Freude, des Friedens und des Glücks begleitet. Daher sträubt die Person sich unter Umständen zunächst gegen die Rückkehr in das alte Leben. [...] Nahtoderfahrungen können aber auch höchst unangenehm und von negativen Emotionen oder Bildern begleitet sein [...]. Matthias Holzbauer. In: Das weiße Pferd, 24/1999 Erklärung der Nahtoderlebnisse Der Hirnforscher Detlev Linke hat sich aus medizinischer Sicht mit Nahtodund Out-of-Body-Erlebnissen auseinandergesetzt: Bei den Nahtodeserfahrungen handelt es sich nicht um Erfahrungen aus einer „Welt“ nach dem Tode, sondern um Erlebnisse, die sich unter Extrembedingungen der Hirnfunktionen einstellen können. Solche extremen Bedingungen liegen vor, wenn das Gehirn durch Todesangst in einen maximalen Aktivierungszustand versetzt wird. Der Tod tritt erst 10 Minuten nach dem Herzstillstand ein, und zwar aufgrund einer irreversiblen Schädigung des Gehirns. Nahtodeserfahrungen sind nach diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich. [...] Immer wieder berichten Patienten, dass sie während der Wiederbelebungsmaßnahmen die Szene der Wie derbelebung aus einer Perspektive oberhalb des eigenen Körpers und der behandelnden Ärzte, Schwestern und Pfleger betrachtet hätten. Dies ist durchaus einer medizinischen Interpretation zugänglich. [...] Das visuelle System ist [...] in der Lage, [...] eine PerM3 M4 5 10 15 5 10 15 20 25 30 35 40 1 Erklärt, wann der Mensch als a) klinisch tot, b) hirntot und c) ganz tot gilt. ➜ M1 2 Erläutert, wieso es schwierig ist, eine rechtliche Definition des Todes vorzunehmen. ➜ M1 3 Beschreibt das Bild von Hieronymus Bosch. Welche Vorstellungen von einem Leben nach dem Tod enthält es? ➜ M2 4 Beschreibt die typischen Phasen bei Nahtoderlebnissen. ➜ M3 5 Kann man das Bild von Hieronymus Bosch auf Nahtoderlebnisse beziehen? Begründet eure Auffassungen. ➜ M2/M3 6 Stellt dar, wie Detlev Linke Nahtoderfahrungen erklärt. ➜ M4 7 Diskutiert, ob Nahtoderlebnisse als Beweise für ein Weiterleben der Seele angesehen werden können. ➜ M2/M4 spektive einzunehmen, die nicht mit der kulturell antrainierten In-eins-Setzung von Perspektive und eigenen Augen operiert. [...] 80 % der Menschen, die sich an ihren letzten Schwimmbadbesuch erinnern, sehen sich in der visu ellen Erinnerung dabei in einer Perspektive, bei der sie sich gleichsam vom Beckenrand aus betrachtend im Wasser schwimmen sehen. Obwohl sie nur eine Perspektive eingenommen hat ten, bei der sie die Wellen des Wassers unmittelbar vor ihren Augen sahen, sind sie in der Lage, sich anschließend selber auch aus einer anderen Perspektive zu be trachten. [Außerkörperliche Erfahrungen können aber auch künstlich erzeugt werden.] Als Mediziner der Universitätsklinik in Genf [im Rahmen einer Epilepsie-Operation bei einer Frau] im sogenannten Gyrus an gu taris der rechten Hirnhälfte einen leichten Strom anlegten, erlebte die Frau [...] bei höherer Stromstärke ein Ge fühl der Leichtigkeit – und den Eindruck, zwei Meter über dem Bett zu schweben. Sie hatte den Eindruck, von oben auf ihren Unterkörper und ihre Beine herabzusehen. Out-of-Body-Erlebnisse liegen demnach in der Funktionsweise unseres Gehirns begründet. Detlev Linke A u fg a b e n Nu zu P rü fzw ck en Ei g nt um d s C .C . B uc hn er V er la gs | |
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