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Religiöser Glaube an das Jenseits 49 Buddhismus: Wunschlosigkeit im Nirvana Der Buddhismus kennt die Vorstellung der Wie dergeburt: Der Mensch wird erst dann nicht mehr wiedergeboren, wenn er zu einer wirklichen Selbstlosigkeit gefunden hat. Nur so kann er dem Leiden der Welt entfliehen. Ursache allen Leidens in der Welt ist nach der Lehre Buddhas die Lebensgier. Heilung kann also nur durch Entsagung erfolgen. Nur der wunschlose Mensch, der nichts mehr will, weder Himmel noch Erde, weder Leben noch Tod, weder Freude noch Leid, wird nichts mehr verlieren können. So ist eben das Nichts die höchste Erlösung, das Nirvana. […] Wer erkannt hat, von den Dingen dieser Welt und seinen egoistischen Wünschen abzusehen, der ist erlöst. So ist der Tod, der dem Menschen alles wegnimmt, was er krampfhaft festhält, der beste Prediger der Wunschlosigkeit: Er lehrt, los zulassen und darüber gelassen zu werden. Deshalb ist für buddhistische Mönche die Erinnerung des Todes von großer Bedeutung. Sie werden angewiesen, sich auf einem FriedM3 5 10 15 20 25 5 10 30 1 Vergleicht die Jenseitsvorstellungen miteinander. Welche Gemeinsamkeiten gibt es, wel che Unterschiede? ➜ M1-M4 2 Ein Christ, ein Moslem, ein Buddhist und ein Jude werden in einem Radiointerview über ih re Vorstellungen von Tod und Jenseits befragt. Findet für dieses Interview geeignete Fragen. Formuliert die Antworten. Spielt dieses Interview und nehmt es auf. ➜ M1-M4 3 Informiert euch über die Jenseitsvorstellungen weiterer Religionen wie z. B. des Hinduismus (s. S. 158-163) oder früherer Kulturen (z. B. die alten Ägypter). hof oder in einem Grab niederzulassen und über die Asche der Körper, die verbrannt worden sind, und über die Leichen, die dort in verschiedenen Stadien des Verfalls liegen, nachzudenken. nach Peter Neysters/Karl Heinz Schmitt, S. 122 A u fg a b e n Parinirwana des Buddha – liegender Buddha beim Übergang vom Diesseits ins Nirvana (Ausschnitt), tibetisch, 18. Jahrhundert Judentum: Die Toten schlafen Für den Juden bedeutet der Tod kein endgültiges Scheiden. Deshalb sind die Namen des Todesortes auch keine Bezeichnungen der Trauer und des Endes. Im Gegenteil: Der Friedhof heißt bei den Juden „Haus des Lebens”. Manchmal wird er auch „Guter Ort” genannt. […] Die Toten „schlafen” im Staub der Erde, bis sie von Gott aufgrund seines großen Erbarmens wiederbelebt werden. […] Der Begräbnisort deutet auch auf die kommende Welt und auf die Auferstehung der Toten hin. Peter Neysters/Karl Heinz Schmitt, S. 123 M4 Nu zu P rü fzw ec ke n Ei g nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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