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Wie soll ich mich entscheiden? 59 Der Test Ein junger Mann mit recht viel Geld, der sich bisher mal mit diesem, mal mit jenem Mädchen hatte sehen lassen, verspürte schließlich den Wunsch nach einer festen, dauerhaften Beziehung. Bevor er sich aber für eines der Mädchen entschied, wollte er sich erst ganz sicher sein, dass sie ihn auch wirklich glücklich machen würde. Deshalb beschloss er, sie zu testen. Er gab an drei aufeinanderfolgenden Tagen je einem Mädchen seine Bankkarte und ermunterte sie, diese einen Tag lang ausgiebig zu nutzen. Das erste Mädchen nahm die Karte, ging zum besten Friseur, kaufte sich ein hinreißendes Kleid, passende Schuhe und schaffte sogar noch den Besuch beim Kosmetiker. Als sie sich abends wieder trafen, sah sie einfach umwerfend aus. „Weil ich dich liebe, will ich die Schönste für dich sein!”, flüsterte sie ihm ins Ohr. Das zweite Mädchen war nicht weniger einfallsreich. Den ganzen Tag war sie sehr beschäftigt, nutzte die Bankkarte und die guten Verbindungen ihres Vaters und zum abendlichen Wiedersehen konnte sie ihm eine große Überraschung bereiten. „Karten für das Endspiel der Fußball-Bundesliga”, rief er verblüfft, „für mich und alle meine Kumpel!” „Da siehst du, wie sehr ich dich liebe!”, sagte das Mädchen. Das letzte Mädchen hob sofort einen größeren Betrag von dem Bankkonto ab. Sie kannte sich ziemlich gut mit Aktien aus und tätigte sofort ein paar wohlüberlegte Investitionen. Bereits bei Börsenschluss hatte sich das Geld beträchtlich vermehrt. Als sie am Abend dem jungen Mann die Abschlusskurse vorlegte, war er ziemlich beeindruckt. „Für unsere gemeinsame Zukunft”, erklärte sie. Und fügte hinzu: „Siehst du, wie sehr ich dich liebe?” Der junge Mann zog sich nun ein Weilchen zurück und überdachte die letzen drei Tage. Nachdem er einige Zeit hin und her überlegt hatte, entschied er sich schließlich für ... Rita Sandbrink, S. 65 Das Gefangenendilemma Axel B. und Carsten D. wurden beim Knacken eines Münzautomaten erwischt. Bei den anschließenden M2 M3 5 10 15 20 25 30 35 5 10 15 20 25 1 Klaus geht schließlich mit seiner Freundin ins Kino. Beschreibt, welche Entscheidungen er vorher getroffen hat. ➜ M1 2 Erstellt einen eigenen Entscheidungsbaum, z. B. zum Thema „Kleiderauswahl vor der Party”. ➜ M1 3 Die Entscheidung des jungen Mannes war das Ergebnis eines Telefongespräches, in dem er einem Freund die Situation schilderte. Schreibt das Telefonge spräch als Dialog auf. Am Ende des Telefonates sollte der junge Mann seine Entscheidung fällen. ➜ M2 4 Beschreibt, worin das Dilemma der Untersuchungshäftlinge besteht. ➜ M3 5 Stellt fest, welche Folgen eintreten, wenn keiner der beiden ein Geständnis ablegt, wenn beide ein Geständnis ablegen, wenn einer ein Geständnis ablegt, der andere jedoch nicht. ➜ M3 Verhören stellt sich heraus, dass die beiden nun in Untersuchungshaft sitzenden Jugendlichen möglicherweise noch mehr Straftaten begangen haben. Wahrscheinlich sind sie sogar für den Überfall auf eine Tankstelle verantwortlich, bei dem ein Angestellter verletzt wurde. Der Staatsanwalt beschließt, den beiden Verdächtigen, die keine Möglichkeit haben, miteinander zu sprechen, einen Handel vorzuschlagen. Er besucht sie nacheinander in ihren Einzelzellen und erläutert ihnen ihre Situation folgendermaßen: „Ihr wurdet dabei erwischt, wie ihr Münzautomaten geknackt habt. Dafür bekommt ihr ein halbes Jahr in der Jugendstrafanstalt. Aber wir sind überzeugt, dass ihr auch den Überfall auf die Tankstelle gemeinsam durchgeführt habt. Ich biete dir jetzt einen Handel an. Wenn du und dein ‚Kollege’ in der Zelle gegenüber gesteht, gemeinsam den Überfall begangen zu haben, wird die Staatsanwaltschaft für euch beide nur zwei Jahre Haft beantragen. Gesteht aber nur einer von euch den Überfall, bekommt derjenige, der gestanden hat, als Kronzeuge eine Bewährungsstrafe und kann sofort nach Hause gehen. Der andere erhält dann allerdings mindestens fünf Jahre Haft. Denk drüber nach, ich spreche jetzt mit deinem Kollegen und besuche dann jeden von euch morgen wieder.” A u fg a b e n Nu r z u Pr üf zw ck en Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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