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Krise und Neuanfang seit dem Ersten Weltkrieg 131 1. Arbeiten Sie die Ansätze zur Neuordnung des Nahen Ostens heraus. Beziehen Sie die Karte ein. 2. Analysieren Sie, ob die Mandatslösung ein gelungener Kompromiss nationaler Interessen war. 3. Prüfen Sie, ob aus dem Mandatsvertrag eine Bevorzugung der zionistischen Interessen abzuleiten ist. M4 Bevölkerungsentwicklung in Palästina 1881 1948 a) Anwachsen der jüdischen Bevölkerung Die jüdische Geschichtsschreibung unterscheidet mehrere Einwanderungswellen (hebräisch Alija, wörtlich „Aufstieg“, nach dem Weg der Pilger zum Jerusalemer Tempel). b) Anteil der jüdischen und arabischen Bevölkerung Palästinas: Jahr jüdische Bevölkerung arabische Bevölkerung Gesamtzahl der Bewohner 1882 ca. 24 000 ca. 426 000 ca. 450 000 1914 ca. 85 000 ca. 600 000 ca. 685 000 1918 ca. 56 000 ca. 600 000 ca. 656 000 1922 84 000 668 000 752 000 1931 175 000 859 000 1 033 000 1935 355 000 953 000 1 308 000 1940 464 000 1 081 000 1 545 000 1945 554 000 1 256 000 1 810 000 a) Nach: Eli Barnavi (Hrsg.), Universalgeschichte der Juden. Von den Ursprüngen bis zur Gegenwart. Ein historischer Atlas, München 2004, S. 203 – b) Nach: Michael Wolffsohn, Israel. Geschichte, Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Wiesbaden 72007, S. 260 1. Vergleichen Sie die Statistiken. Treffen Sie Aussagen zur jüdischen Bevölkerungsentwicklung in Palästina. 2. Untersuchen Sie, wann die jüdische Einwanderung besonders stark war, und suchen Sie historische Gründe. 3. Formen Sie die Tabelle b) in ein Säulendiagramm um. Beurteilen Sie die Situation in Palästina. M5 Britische Einschränkungen 1922 Nach schweren Zusammenstößen zwischen Arabern und Juden in Jerusalem 1920 und Jaffa 1921 veröffentlicht die britische Regierung 1922 ein „Weißbuch“ und modifiziert damit ihre Absichten in Hinblick auf einen jüdischen Staat: Die von Zeit zu Zeit auftretenden Spannungen in Palästina gehen hauptsächlich auf Befürchtungen zurück, die von Teilen der arabischen und der jüdischen Bevölkerung gehegt werden. Was die Araber betrifft, so beruhen sie teilweise auf überzogenen Interpretationen der (Balfour-)Deklaration. Unautorisierte Erklärungen wurden dahingehend abgegeben, dass beabsichtigt sei, ein gänzlich jüdisches Palästina zu schaffen. Manche haben gesagt, Palästina solle „so jüdisch werden wie England englisch ist“. Die Regierung Seiner Majestät betrachtet solche Erwartungen als undurchführbar und strebt dieses Ziel nicht an. […] Die Bestimmungen der Deklaration ziehen nicht in Erwägung, dass Palästina als Ganzes in eine jüdische nationale Heimstätte verwandelt wird, sondern dass eine solche Heimstätte in Palästina gegründet werden soll. […] Es ist notwendig zu betonen, dass die Zionistische Kommission in Palästina, nun umbenannt in „Palästinensische Zionistische Exekutive“, an der allgemeinen Verwaltung des Landes weder Anteil hat noch haben will. […] Der Umfang der Einwanderung darf nicht so groß sein, dass er die jeweilige wirtschaftliche Kapazität des Landes, Neuankömmlinge aufzunehmen, übersteigt. Es muss sichergestellt werden, dass die Einwanderer keine Last für das Volk von Palästina als Ganzes sind und keinen Teil der bisherigen Bevölkerung aus seiner Beschäftigung verdrängen. Spencer C. Tucker (Hrsg.) The Encyclopedia of the Arab-Israeli Conflict: A Political, Social, and Military History, Santa Barbara 2008, S. 1223 f., übersetzt von Markus Sanke 1. Arbeiten Sie die Einschränkungen heraus, die das „Weißbuch“ an der Balfour-Deklaration (M2 b) vornimmt. 2. Führen Sie die Gründe an, die die britische Regierung zu einer derartigen Erklärung veranlasst haben könnten. 3. Verfassen Sie aus der Perspektive eines Juden im Mandatsgebiet ein Protestschreiben gegen das „Weißbuch“. 5 10 15 20 25 N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d e C .C . B u c h e r V e rl a g s | |
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