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i Israel nach dem UNTeilungsplan von 1947. Die Gründung des Staates Israel 133 (u M2). Der neue Staat wurde sofort von den USA und der Sowjetunion anerkannt. Am Tag darauf griffen ihn gleichzeitig die Armeen von fünf Nachbarstaaten an. Das Mandat war zu Ende, der Arabisch-Israelische Krieg begann. Die Shoah und der unabhängige jüdische Staat Eine neue, besondere Legitimation für den jüdischen Staat in Palästina bildete die Shoah. Vor dem Völkermord waren vor allem zwei Begründungen für einen jüdischen Nationalstaat angeführt worden: das Gedenken an das biblische „Land der Väter“ und der wiederkehrende Antisemitismus. Die neue Dimension der Verfolgung durch die Nationalsozialisten ließ die Idee eines friedlichen Miteinander von Juden und Nichtjuden als fatalen Irrglauben erscheinen. Ein souveräner Staat erschien vielen Überlebenden als Notwendigkeit. Die zionistischen Organisationen in Palästina vertraten diese Auffassung offensiv. So richtete die Hagana (dt. „Verteidigung“), die Vorläufereinrichtung der israelischen Armee, nach 1945 in alliierten Sammellagern in Deutschland geheime Ausbildungsstätten ein, in denen sie Holocaust-Überlebende zu militärischen Führungskräften für einen kommenden Krieg in Palästina ausbildete. Aus Sicht der damaligen zionistischen Führungskräfte ließ sich so die Orientierungsund Heimatlosigkeit der Holocaust-Überlebenden mit den Anliegen in Palästina verknüpfen. Insgesamt rund 22 300 Holocaust-Überlebende – annähernd ein Drittel der anfänglichen Armee – kämpften 1948 für die Unabhängigkeit des Staates Israel. David Ben-Gurion würdigte deren Einsatz bereits im Wortlaut der Unabhängigkeitserklärung: Gerade der versuchte Völkermord habe aufs Neue bewiesen, „dass das Problem der jüdischen Heimatlosigkeit durch die Wiederherstellung des jüdischen Staates im Lande Israel gelöst“ werden müsse. Auch die durch das „Gesetz zur Erinnerung an Holocaust und Heldentum“ 1953 ins Leben gerufene Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem betont bis heute die Legitimation Israels als Land der Rehabilitierung der Verfolgten der Shoah, deren Erinnerung in das kollektive israelische Gedächtnis eingegangen sei (u M3). Arabische Reaktionen: Ablehnung Israels und innerarabische Konkurrenz Die Legitimation Israels durch den Holocaust und die Teilung Palästinas zugunsten eines jüdischen Teilstaates wurde in der islamischen Welt abgelehnt. Die sieben unabhängigen Staaten Syrien, Transjordanien, Irak, Saudi-Arabien, der Libanon, Ägypten und der Jemen hatten sich 1945 in Kairo zur „Arabischen Liga“ zusammengeschlossen und auch eine militärische Zusammenarbeit in Kriegsfällen verabredet. Sie behaupteten, Israel habe kein Recht zu existieren. Auch die arabische Bevölkerung in Palästina lehnte einen jüdischen Teilstaat mehrheitlich ab, zumal der UN-Teilungsplan in ihren Augen fruchtbares Land und Felsland ungerecht verteilte. Der Eindruck einer Bevorzugung und Überlegenheit der jüdisch-zionistischen Seite und die damit verbundene Angst, selbst an den Rand gedrängt zu werden, war bereits eine der Triebfedern für die palästinensischen Streikbewegungen und Aufstände 1936 bis 1939 gewesen. Nach der Verkündung des UN-Teilungsplans 1947 verübten palästinensische Kämpfer militärische Attacken. Da die arabische Bevölkerung Palästinas allerdings keine einheitliche und gut organisierte politische Führung und auch kaum verfügbare militärische Kräfte hatte, entwickelte sich ein bürgerkriegsähnlicher Kampf um Siedlungen, Dörfer und Straßen zwischen palästinensischen Banden und Kämpfern der Arabischen Liga auf der einen und jüdischen Selbstverteidigungseinheiten und Untergrundorganisationen auf der anderen Seite. Noch bevor mit dem Einmarsch Shoah (hebr. „Unheil“, „Katastrophe“), auch „Holocaust“ (altgriech. „vollständig verbrannt“): Völkermord der Nationalsozialisten an den europäischen Juden. Der Shoah fielen zwischen 1939 und 1945 etwa 5,6 bis 6,3 Millionen Menschen zum Opfer. Ä G Y P T E N T R A N S J O R D A N I E N S Y R I E N M i t t e l m e e r Akaba Beersheba Hebron Gaza Totes Meer Jo rd a n Jo rd a n Bethlehem Jerusalem Nablus Tel Aviv Jaffa Jenin Haifa Akko Nazareth Safed L I B A N O N 0 50 km Brit. Mandat Palästina (1922/23–1948) Jüd. Siedlung Arab. Siedlung Jüdischer Staat Arabischer Staat Internat. Gebiet Elat u Geschichte In Clips: Vom britischen Mandat Palästina zum Staat Israel siehe Clip-Code 4586-03 N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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