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5 10 15 20 25 30 5 Die Gründung des Staates Israel 135 M1 „Möglichkeit einer dauerhaften Lösung“? Die britische Regierung sendet nach Ausbruch des arabischen Aufstands 1936 die Untersuchungsgruppe „Palestine Royal Commission“ unter der Leitung von Lord William Robert Peel nach Palästina. Sie erstattet 1937 ihren umfangreichen Bericht. Er enthält im abschließenden dritten Teil Vorschläge zur „Möglichkeit einer dauerhaften Lösung“: Die Teilung Palästinas in einen südlichen arabischen und einen nördlichen jüdischen Abschnitt sowie eine internationale Zone, die von Jerusalem bis zur Mittelmeerküste reichen soll. In dem Report heißt es: Ein unüberwindlicher Konflikt hat sich zwischen den beiden nationalen Gemeinschaften innerhalb der engen Grenzen eines kleinen Landes erhoben. Ungefähr eine Million Araber stehen in offenem oder latentem Kampf mit 400 000 Juden. Es gibt keine gemeinsame Grundlage zwischen ihnen. Die arabische Gemeinschaft ist vorwiegend asiatischen, die jüdische vorwiegend europäischen Charakters. Sie unterscheiden sich in Religion und Sprache. Ihr kulturelles und soziales Leben, ihre Denkweise und Lebensführung sind ebenso unvereinbar wie ihre nationalen Bestrebungen. Die letztgenannten sind das größte Hindernis für den Frieden. Araber und Juden könnten möglicherweise lernen, zusammen in Palästina zu leben und zu arbeiten, wenn sie eine echte Anstrengung machen wollten, ihre nationalen Ideale miteinander zu versöhnen und zu verbinden und so mit der Zeit ein gemeinsames zweigestaltiges Staatsvolkstum aufzubauen. Aber hierzu sind sie nicht imstande. Der Krieg und seine Folgen haben alle Araber mit der Hoffnung erfüllt, in einer freien und geeinten arabischen Welt die Traditionen des arabischen goldenen Zeitalters wiederzubeleben. In gleicher Weise sind die Juden von ihrer historischen Vergangenheit erfüllt. Sie wollen zeigen, was die jüdische Nation leisten kann, wenn sie wieder in das Land ihrer Väter zurückversetzt ist. Daher ist eine nationale Angleichung zwischen Juden und Arabern ausgeschlossen. Nach arabischer Vorstellung dürften die Juden nur den Platz beanspruchen, den sie im arabischen Ägypten oder Spanien einst innehatten. Die Araber hinwieder würden in der jüdischen Vorstellung so abseits stehen wie einst die Kanaaniter im alten Land Israel. Das Nationalheim kann, wie zuvor gesagt, nicht halbnational sein. [...] Weder Araber noch Juden haben irgendein Gefühl für einen einheitlichen Staat. Bericht über Palästina. Erstattet durch die britische königliche Palästina Kommission unter dem Vorsitz von Earl Peel, Berlin 1937, S. 422 f. 1. Erläutern Sie die Einschätzung der Peel-Kommission. 2. Überlegen Sie, welche Zukunftsaussichten die Feststellungen der Peel-Kommission möglich erscheinen lassen. Be’er Scheva i Teilungsplan der Peel-Kommission, Juli 1937. p Vergleichen Sie den Plan der Peel-Kommission, dem die Juden überwiegend zustimmten, während die Araber ihn ablehnten, mit der Situation nach Ende der Mandatszeit 1948 (Karte S. 133). M2 Israel wird proklamiert David Ben-Gurion ruft am 14. Mai 1948 den Staat Israel mit folgenden Worten aus: Im Lande Israel trat das jüdische Volk ins Leben, hier wurde sein geistiges, religiöses und politisches Antlitz geformt; hier führte es sein Leben in staatlicher Selbstständigkeit […]. Mit Gewalt aus seinem Lande vertrieben, hielt es ihm allenthalben in der Zerstreuung die Treue und hörte niemals auf, N u z u P rü fz w e c k e n E ig e tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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