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179Nach dem Kalten Krieg: Die USA als einzige Weltmacht Mangel an Unterstützung Immer häufiger griffen die USA in den 1990er-Jahren in Krisen ein. Militäreinsätze und nation-building verursachten enorme Kosten. Nur dank des damaligen Wirtschaftsbooms blieb das internationale Engagement bezahlbar. Vergeblich appellierten die USA an die Staaten der EU, sich stärker zu beteiligen. Das galt auch für die Konflikte um das zerfallende Jugoslawien, bei denen es zu Massakern an der Zivilbevölkerung kam. Erst die von den USA geführten Militärschläge der NATO beendeten 1995 den Krieg in Bosnien sowie 1999 im Kosovo. Gegen die humanitäre Intervention im Kosovo gab es vor allem Widerstand vonseiten Russlands, das eine dauerhafte Militärpräsenz westlicher Truppen auf dem Balkan befürchtete. Die amerikanisch-russische partnership for peace war damit gescheitert. „Nine Eleven“ Einen gewaltigen Einschnitt für die USA brachte der 11. September 2001, als Terroristen der al-Qaida Anschläge in New York und Washington verübten. Etwa 3 000 Menschen fielen ihnen zum Opfer. Erstmals seit Ende des Kalten Krieges wurden die USA direkt herausgefordert. Dabei war der Gegner kein Staat, sondern ein weltweit operierendes Terrornetzwerk. Anti-Terror-Kriege Die Anschläge von 2001 konnten die Führungsrolle der USA nicht erschüttern, im Gegenteil. Die NATO rief den Verteidigungszustand aus; in aller Welt gab es große Anteilnahme für die Opfer und die Bereitschaft, beim „Kampf gegen den Terror“ (war on terror) mitzuwirken. Die Regierung unter Präsident George W. Bush reagierte mit weitreichenden Maßnahmen: • Der Einmarsch der NATO in Afghanistan im Herbst 2001, dem Rückzugsgebiet der al-Qaida und ihres Anführers, Osama bin Laden. Die dort herrschenden Taliban wurden vertrieben. • Der Beschluss einer neuen Sicherheitsstrategie 2002. Darin beanspruchten die USA, feindliche Mächte nötigenfalls auch vorbeugend (präventiv) zu bekämpfen, um einem Angriff zuvorzukommen. • Die Invasion im Irak zum Sturz des Diktators Saddam Hussein im Frühjahr 2003 (Dritter Golfkrieg, Irak-Krieg). Dieser Krieg folgte bereits der neuen Sicherheitsstrategie, denn die USA nahmen an, der Irak besitze Massenvernichtungswaffen und fördere den internationalen Terrorismus. u „Still Standing.“ Karikatur von Mike Ritter in den „Tribune Newspapers“, Phoenix (Arizona), 12. September 2001. George W. Bush (geb. 1946): Sohn des 41. US-Präsidenten George H. W. Bush, Gouverneur von Texas, 43. Präsident der USA (2001 2009, Republikanische Partei) Osama bin Laden (1957 oder 1958 2011): islamistischer Terrorist aus Saudi-Arabien, Gründer des Terrornetzwerks al-Qaida; wurde 2011 von einer US-Spezialeinheit in Pakistan aufgespürt und getötet humanitäre Intervention: Eingreifen des Militärs im Ausland zum Schutz hilfloser Opfer von Krieg, Verfolgung, Hunger, Seuchen oder Naturkatastrophen N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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