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nun eine Stimme in der Volksversammlung. Beamte mussten dort über ihre Amtsführung Rechenschaft ablegen. Die Archonten durften weiterhin nur der ersten Klasse entstammen. Ehemalige Archonten konnten in den Areopag berufen werden, der die oberste Gerichtsbarkeit ausübte, die Staatsverwaltung beaufsichtigte und gegen Beschlüsse der Volksversammlung ein Veto einlegen konnte. Solon führte einen Rat der 400 mit Bürgern aus den ersten drei Klassen ein, der alle Angelegenheiten für die Volksversammlung vorher beriet und einen Teil der Regierung stellte. Die neuen Gerichte (Heliaia) mit Geschworenen aller Klassen bildeten auch in der Rechtsprechung ein Gegengewicht zum adligen Areopag. Weiterhin blieben allerdings die staatlichen Ämter unbesoldet, sodass diese in der Realität nur den Reichen offenstanden (uM2). Zwischenspiel: die Tyrannis des Peisistratos Weitere Konflikte zwischen Großgrundbesitzern und Kleinbauern wurden vom populistisch regierenden Tyrannen Peisistratos (560 527/510 v. Chr.) zeitweise befriedet. Er eroberte die Macht mit Gewalt, wurde aber von der breiten Bevölkerung unterstützt. Um die sozialen, ökonomischen und politischen Probleme auszugleichen, förderte er die Bauern und Tagelöhner, etwa durch eine Bodenreform. Zwar begrenzte diese Herrschaftsform den Adel, sie hemmte jedoch die weitere Entwicklung zur Volksherrschaft (uM3). Reformen des Kleisthenes Nach dem Scheitern der Tyrannis versuchten die Adligen ihre Macht in Athen wiederherzustellen. Kleisthenes, selbst Aristokrat, schränkte 507 v. Chr. durch Reformen die Macht des Adels ein. Daraus entstand die Staatsform der Isonomie, die eine weitgehende politische Gleichberechtigung der Bürger brachte. Kleisthenes fasste die etwa 140 Gemeinden (Demen) Attikas zu dreißig Trittyen („Drittel“) zusammen, getrennt nach den drei unterschiedlichen Kulturräumen. Per Losentscheid wurde jede Trittys aus dem Stadtgebiet mit einer im Binnenland und einer an der Küste zu einer Phyle zusammengeschlossen. Die zehn Phylen enthielten somit Bürger unterschiedlicher Interessen und Vermögensverhältnisse. Dies stärkte den politischen Einfluss des Mittelstandes und schwächte die Macht des Adels. Peisistratos (um 600 528 v. Chr.): Adliger, errang in Athen um 546 die Alleinherrschaft (Tyrannis), sicherte seine Herrschaft durch volkstümliche Maßnahmen und Terror 2. K la ss e: H ip p e is 30 0 Sc he ffe l G et re ide 1. K la ss e: L a n d b es it ze r 50 0 Sc he ffe l G et re ide pr o J ah r 3. K la ss e: Z e u g it e s 20 0 Sc he ffe l G et re ide 4 . K la ss e: T h e te s < 2 00 Sc he ffe l G et re ide Fr a u en Sk la ve n Fr em d e o h n e B ü rg er re ch t Ekklesia (Volksversammlung) Heerführer (Arch. Polemarchos) Weitere Archonten (städtische Beamte) Boule (Rat der 400) Heliaia (Geschworenengericht) Areopag (hohe Gerichtsbarkeit) Zugang zu Ämtern Stimmrecht Losentscheid Beratung Gegengewicht ehemalige Archonten Zugang zu Ämtern Fr a u en Sk la ve n Fr em d e o h n e B ü rg er re ch t 10 Strategen (Heerführer), 1 Jahr Archonten (reines Ehrenamt) Dikasterion (Volksgericht) Prytanie „geschäftsführender Rat“, Regierung Areopag (nur für Todesstrafen) Ekklesia (Volksversammlung) Stimmrecht Wahl Wahl, später Los Los entsenden je 50 Vertreter Ostrakismos (Scherbengericht) 1x jährlich ehemalige Archonten 1/10 der Ratsmitglieder (50), ca. alle 36 Tage wechselnd Boule (Rat der 500) 1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse Verfassung des Solon Verfassung des Kleisthenes n La d üsKü st e ad St dt La nd Kü st e St ad t n La d üsKü st e ad St dt La nd Kü st e St ad t n La d üsKü st e ad St dt La nd Kü st e St ad t n La d üsKü st e ad St dt La nd Kü st e St ad t i Athens Verfassungen. Die Verfassungsschemata erläutern die Machtverhältnisse in Attika im 6. Jh. v. Chr. (links) und im 5. Jh. v. Chr. (rechts). Siehe dazu auch den Methoden-Baustein S. 48 51. Isonomie (altgriech. isón „gleich“; némein „verteilen“): Herrschaftsform, bei der alle Vollbürger die gleichen politischen Rechte haben Antike: Athens Weg zur Demokratie 15 N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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