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Auf einen Blick 205 5 6 7 Internationale Beziehungen der USA Die USA als Einwanderungsland Wirtschaft und Gesellschaft im Wandel Die Terroranschläge vom 11. September 2001 forderten die USA auf dem eigenen Staatsgebiet heraus. Als Reaktion führte die US-Regierung Anti-Terror-Kriege in Afghanistan und gegen den Irak. Der Irak-Krieg schien völkerrechtlich fragwürdig. Er kostete den „Weltpolizisten“ USA viel Ansehen und hinterließ riesige Schulden. Als wirtschaftliche und politische Weltmacht sind die USA global vernetzt. Lange waren die transatlantischen Beziehungen zu (West-)Europa vorrangig. Die EU bleibt der wichtigste Handelspartner. Inzwischen spielen der Osten und Süden Asiens, vor allem auch die Volksrepublik China, eine immer größere Rolle. Die USA sind mit den dortigen Märkten verflochten und achten auf die Stabilität der Länder. Problematisch ist das Verhältnis zum ehemaligen Gegner Russland sowie zum Nahen und Mittleren Osten. Einen Sonderfall bildet Lateinamerika: Die USA beanspruchen eine Führungsrolle gegenüber den südlichen Nachbarn. Das internationale Engagement der USA ist groß, dennoch trägt die Regierung nicht alle Initiativen der Weltfriedensorganisation UNO mit. Die Gesellschaft der USA ist das Ergebnis dauernder Zuwanderung. Zu Beginn bestand die Bevölkerung aus Westeuropäern und deren Nachkommen (Angloamerikaner) sowie den als Sklaven eingeführten Afroamerikanern. Zwischen 1880 und 1920 gab es eine neue Welle von Einwanderern aus Südund Osteuropa (new immigration). Seit 1921 schränkte ein gesetzliches Quotensystem die Immigration deutlich ein. 1965 wurde die Zuwanderung wieder liberalisiert und vereinfacht, seither steigt sie Jahr für Jahr. Die Menschen stammen inzwischen vor allem aus Lateinamerika und Asien. Durch die Einwanderung der letzten Jahrzehnte hat die Vielfalt der Ethnien, Kulturen und Religionen in den USA stark zugenommen. Die Vorstellung vom amerikanischen Schmelztiegel (melting pot), der alle Unterschiede beseitigt, scheint überholt. Für nachhaltige Integration sorgen weiterhin die englische Sprache, das Freiheitsgefühl und der Traum vom persönlichen Glück dank harter Arbeit (American dream). „Amerikanisierung“ findet auf zwei Ebenen statt: Einwanderer verschiedenster Herkunft übernehmen die Lebensgewohnheiten der USA. Über Medien und Konsumgüter wird der American way of life auch ins Ausland getragen und global verbreitet. Seit den 1960er-Jahren hat sich das Leben in den USA wesentlich verändert. Als Folge des Strukturwandels arbeiten heute rd. 80 % der Beschäftigten im Dienstleistungsbereich. Die Industriezentren wanderten vom Norden und Nordosten des Landes (manufacturing belt) in den Süden (sun belt). Überall wachsen an den Rändern der Großstädte die Vororte (suburbs). Dort konzentrieren sich Wohlstand und moderne Infrastruktur. Die USA entwickeln sich zu einer multiethnischen Gesellschaft. Langfristig werden die Angloamerikaner zur Minderheit, während Afroamerikaner, Asian Americans und Hispanics/Latinos zusammen die Mehrheit bilden. Die Politik in den USA steht vor großen Aufgaben. Dazu gehören der Abbau der Staatsschulden sowie die Reform des Energieverbrauchs, des Bildungswesens und der Sozialsysteme. Parteien und öffentliche Meinung sind tief gespalten über die Frage, wie weit der Staat in die Freiheit der Bürger eingreifen darf. Höchst umstritten war bis 2010 die Einführung einer gesetzlichen Krankenversicherung. Die Freiheit zum Tragen von Schusswaffen für den Selbstschutz, ein Verfassungsrecht, steht seit den jüngsten Amokläufen mehr denn je auf dem Prüfstand. N u r zu P rü fz e c k e n E ig e n t m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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