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Weichenstellungen im 20. Jahrhundert 221 des Volkes durch Lösung der Finanzkrise sicherzustellen, das Vertrauen in die Nation wiederherzustellen und die nationale Stärke zu erhöhen, um die kaiserliche Mission zu erfüllen, die Länder Asiens zu erwecken. Um diese Prinzipien zu verdeutlichen, stellen wir hier allen patriotischen Landsleuten unser Grundsatzprogramm vor: 1. Nach dem großen Plan der Gründer des Landes werden wir den Weg der östlichen Kultur ausweiten [...] und die Führung unter den Völkern Asiens übernehmen. 2. Wir beenden viele Missstände wie das formalistische Recht. Es beschränkt die Freiheit des Volkes, erschwert vernünftige Lösungen [...] und zerstört die Bedeutung der konstitutionellen Regierung. Dadurch werden wir das wahre Wesen der kaiserlichen Prinzipien sichtbar machen. 3. Wir werden die überseeische Expansion ausbauen durch diplomatische Aktivität, den Wohlstand des Volkes mehren durch Reform der Regierung und die Probleme von Arbeit und Kapital lösen durch Einführung einer neuen Sozialpolitik. Dadurch werden wir die Fundamente des Reiches stärken. 4. Wir werden den Sinn der kaiserlichen Befehle [...] erfüllen und einen kriegerischen Geist anregen, um eine Nation in Waffen zu errichten. Dabei streben wir die Perfektionierung der nationalen Verteidigung an. 5. Wir planen eine grundlegende Reform unseres gegenwärtigen Erziehungssystems, das aus Europa und Amerika kopiert wurde. Wir werden eine Studie über nationale Erziehung erstellen, die auf unserer eigenen Art beruht. Alfred J. Andrea, James H. Overfield, The Human Record. Sources of Global History, Bd. 2, Boston (Mass.) 2001, S. 401 f., übersetzt von Markus Sanke 1. Erklären Sie, warum solche Ideen eine Wirkung auf die japanische Bevölkerung haben konnten. 2. Vergleichen Sie die dargestellte Ideologie mit zeitgleichen politischen Strömungen in Europa. M5 Japan: Frieden und Freihandel Yamamuro So-bun (1880 1950), Präsident des Mitsubishi-Konzerns, äußert im Dezember 1929 in einer Rede seine Ansichten über die Rolle Japans in der Welt: Wenn wir den Zustand der japanischen Wirtschaft, unseren Mangel an natürlichen Ressourcen und die heutige internationale Situation bedenken, so scheint die Lösung unserer Probleme entweder in der Eroberung von Kolonien mittels einer Politik der Aggression oder in der Errichtung einer Monroe-Doktrin zu liegen. Aber für eine solche Politik gibt es in Japans Zukunft absolut keinen Platz. Japan kann nur durch internationale Zusammenarbeit ein gutgehendes Unternehmen bleiben. Unter dieser Politik der internationalen Zusammenarbeit können wir fortfahren, Waren höchstmöglicher Qualität zum kleinstmöglichen Preis herzustellen und dabei unsere auswärtigen Märkte im größtmöglichen Maß auszudehnen. Ein Land, das so arm an natürlichen Ressourcen ist wie Japan, kauft im Ausland Rohstoffe zu niedrigen Preisen und verarbeitet sie zu niedrigen Kosten. Wir müssen uns [...] darum bemühen, durch eine Politik der internationalen Kooperation unser Land als industrieller Produzent internationaler Verbrauchsgüter zu etablieren. Zu diesem Zweck müssen wir unser Bestes tun, um in unseren internationalen Beziehungen eine freundschaftliche Atmosphäre zu schaffen. Wenn wir den Ruf haben, den Krieg zu mögen oder Militaristen zu sein, dann wird eine internationale Kooperation unmöglich. Wir müssen entschlossen eine Politik des Friedens verfolgen. Es ist unbedingt notwendig, alle Fremden davon zu überzeugen, dass die Japaner ihrer alten Religion abgeschworen haben und Anwälte des Friedens geworden sind. William de Bary, Carol Gluck, Arthur E. Tiedemann, Sources of Japanese Tradition Bd. 2, 1600 to 2000, New York 22005, S. 210, übersetzt von Markus Sanke 1. Beschreiben Sie die Forderungen Yamamuros an die japanische Politik und erklären Sie, warum er sie stellt. 2. Vergleichen Sie die Ziele Yamamuros mit denen des Amur-Bundes (M4) und erörtern Sie, welche Position sich in Japan nach 1945 durchgesetzt hat. o „Crush AngloAmericans! Build up the New Philippines.“ Japanisches Plakat, 1943. Japans Expansionismus war auf die Errichtung eines Großreiches unter japanischer Führung und frei von westlichen Einflüssen ausgerichtet. Er führte unter anderem zum Zweiten JapanischChinesischen Krieg (1937 1945). p Informieren Sie sich über das japanische Konzept einer „Großostasiatischen Wohlstandssphäre“. 10 15 20 25 30 5 10 15 20 25 N u r zu P rü fz w e c k e E ig e tu m d s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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