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Phasen des Sterbens 41 1 Erläutert das Schaubild. ➜ M1 2 Bildet fünf Gruppen. Jede Gruppe setzt sich mit einer der fünf Sterbephasen auseinander und fertigt auf einem Plakat ein Schaubild dazu an. Die fünf Plakate werden der Reihe nach im Kursraum aufgehängt. Jede Gruppe stellt bei einem Museumsgang ihr Schaubild vor. ➜ M2 A u fg a b e n 3. Phase: Verhandeln (engl.: Bargaining) In der, meist kurzen, dritten Phase erkennt der Betroffene den bevorstehenden Tod an, dennoch versucht er zu verhandeln. Er „verhandelt“ mit den Ärzten, dem Pflegepersonal, dem Schicksal und mit Gott. Er besucht plötzlich die Kirche, legt Gelübde und Versprechen ab: „Das will ich auch ändern, wenn ich weiterleben darf“, es wird um Aufschub gebeten, z. B. bis zur Geburt des ersten Enkels oder Urenkels. Der Kranke nimmt regelmäßig an den Therapien teil und stimmt neuen Therapien zu. Pflegepersonal sollte versuchen, im Sinne der Wahrhaftigkeit die Hoffnungen auf einen realistischen Hintergrund zurückzuführen und keine falschen Hoffnungen zu wecken. Als Wünsche dürfen aber auch unrealistische Äußerungen stehenbleiben. 4. Phase: Depressive Phase (engl.: Depression) Die Depression ist vor allem durch eine hoffnungslose innere Leere, durch Sinnlosigkeitsgefühle und Lebensüberdruss gekennzeichnet. Der Sterbende trauert um das, was er mit seinem Tod verlieren wird, um das, was ihm wichtig war (Partner, Kinder, Freunde und Angehörige). Er bereut vielleicht zurückliegende Versäumnisse, erinnert sich an frühere Ereignisse und Probleme, die er jetzt nicht mehr lösen kann. Das kann in ihm Kummer und Schuldgefühle erwecken. Es ist ihm aber vielleicht auch möglich geworden, sich mit der Realität des Todes auseinanderzusetzen und zum Beispiel sein Testament zu erstellen oder eine Aussöhnung herbeizuführen. Doch auch in dieser Phase gibt der Sterbende die Hoffnung nicht auf. Er hofft immer noch auf eine Genesung oder zumindest auf einen Stillstand seiner Krankheit. Wenn diese, meist unrealistischen, Hoffnungen nicht eintreffen, hofft er wenigstens auf ein gutes, möglichst schmerzfreies Sterben und auf ein besseres Leben nach dem Tod. […] Weiterhin sollte bei wichtigen Erledigungen, wie Testament erstellen und Versöhnungen mit Angehörigen und Freunden, Unterstützung erfolgen bzw. vermittelt werden. Denn viele Menschen können einfach nicht sterben, bevor sie nicht noch ein letztes Mal ihre Angehörigen gesehen haben. […] 60 65 70 75 80 85 90 95 100 105 110 115 120 125 130 135 5. Phase: Zustimmung (engl.: Acceptance) In dieser letzten – fünften – Phase nimmt der Betroffene sein Schicksal an und willigt darin ein. Es bestehen zwar immer noch schwache Hoffnungen, nicht sterben zu müssen, doch ansonsten ist diese Phase frei von solchen starken Gefühlen, wie sie in den vorangegangenen Phasen auf den Sterbenden eingestürmt sind. Er ist jetzt körperlich und geistig erschöpft, schläft viel und möchte häufig nicht gestört werden. Meist kann und will er sich nur noch mit wenigen Worten und Gesten verständigen. Er beginnt, sich von seiner Umwelt abzunabeln; er isoliert sich, möchte kaum oder keinen Besuch mehr, auch lange Gespräche werden ihm zu viel. […] Dennoch entwickelt er eine besondere Sensibilität gegenüber seiner Umgebung. Er registriert bereits kleinste Veränderungen im Verhalten der Pflegenden, Ärzte oder der Besucher. Der Sterbende nimmt seine Umgebung wahr, auch wenn er abwesend erscheint. Deshalb ist gerade jetzt ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen gefragt; rücksichtsloses Verhalten, gefühllose oder verletzende Bemerkungen werden als solche vom Sterbenden durchaus aufgenommen, auch wenn er nicht mehr reagiert. Dies müssen sich alle bewusst machen, die mit dem Sterbenden zu tun haben. Darüber hinaus gelten weiterhin dieselben Regeln, die auch sonst im Umgang mit Pflegebedürftigen herrschen, insbesondere die Wahrung der Intimsphäre. Es spricht nichts gegen Körperkontakt, wie z. B. in den Arm nehmen oder das Berühren von „öffentlichen Zonen“ wie Schulter oder Hand […]. Das Streicheln über Kopf oder Wange kann aber als zu distanzlos erscheinen und sollte nur wirklich Nahestehenden erlaubt sein, die sicher wissen, dass dies vom Sterbenden nicht als unangenehm wahrgenommen wird. M1/M2: www.pflegewiki.de Nu r z u Pr üf zw ck en Ei g nt um d es C .C . B uc h er V er la gs | |
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