Volltext anzeigen | |
dianoëtische Tugenden (Denkkraft): Tu genden des Verstandes ethische Tugenden: Charaktertugenden Eudämonie/Eudaimonie (griech. einen guten Geist/Dämon habend): Glück, Glückseligkeit, zentraler Begriff der griechischen Ethik Mesotes (griech. Mitte): die Mesoteslehre definiert die ethischen Tugenden als richtige Mitte zwischen ex tremen Affekten Poiesis (griech. das Schaffen): Herstellen, Hervorbringen im Bereich des Handwerks und der Technik Praxis (griech. Handlung): Handeln, das tätige Leben, das auf vernünftiger Entscheidung beruht Teleologie: Lehre von der Zielgerichtetheit jeder Ent wicklung Telos (griech. Ziel, Zweck): Endzweck, höchstes Ziel Theoria (griech. das Anschauen, Betrachtung): Betrachten des Unveränderlichen, höchste Stufe der Glücksseligkeit Zoon logon echon (griech.): Lebewesen, das Vernunft, bzw. Sprache hat Zoon politikon (griech.): Lebewesen, das sein Leben in der Gemeinschaft, der Polis, führt s I n f o s e i t e A r i s t o t e l e s I n f o s e i t e A r i s t o t e l e s I n f o s e i t e A r i s t o t e l e s 73 Aristoteles‘ Wirkung Die Wirkungsgeschichte des Aristoteles ist fast einzigartig. Bis über die Schwelle vom siebzehnten zum achtzehnten Jahrhundert, für mehr als zwei Jahrtausende also, werden Philosophie und Wissenschaften teils durch die Rezeption und Weiterentwicklung, teils durch die Kritik, jedenfalls durch Aristotelische Gedanken geprägt. Zum Teil direkt, zum größeren Teil über die lateinischen Übersetzungen werden viele Begriffe des Philosophen zum festen Bestandteil der Wissenschaftssprachen, sogar der Umgangssprachen in Europa und den angrenzenden Ländern. Ebenso gehen die Namen zahlreicher Disziplinen und vor allem ihre Grundbegriffe und viele Argumentationsmuster auf Aristoteles zurück. Otfried Höffe, S. 264 Aristoteles‘ Definition des Menschen Die Grundaussagen über den Menschen bei Aristoteles haben in einer Weise Epoche gemacht, wie es mit wenigen seiner Aussagen der Fall ist. Die eine Grundaussage nennt den Menschen ein politisches Lebewesen (zoon politikon), genauer – da „politisch“ Adjektiv zu Polis ist – ein Wesen, das sein Leben in der Polis führt. Aristoteles sagt nicht, die Menschen lebten gelegentlich oder auch meistens in Polis-Verbänden, würden ihrer aber manchmal überdrüssig und zögen sich dann ins Private zurück. Das Politische gilt vielmehr als wesentlich: Es kommt dem Menschen von Natur aus (physei) zu. [...] Noch in einem stärkeren Maß als die Bestimmung des Menschen als eines politischen Wesens ist seine Bestimmung als eines vernunftund sprachbegabten Lebewesens (zoon logon echon) zur Grundformel abendländischer Anthropologie geworden. Die Formel gilt als Ausdruck für die schlechthin einzigartige Stellung des Menschen im Kosmos. Was sagt es über den Menschen aus, dass er Logos hat? – In demselben Kapitel der Politik, in dem Aristoteles die Polis-Natur des Menschen behauptet, begründet er sie auch da mit, dass der Mensch das einzige Lebewesen sei, das Logos besitzt. Der Logos hat die polisstiftende, allgemeiner: die kommunikationsstiftende, Kraft. Die durch den Logos gestiftete Polis-Natur bedeutet, dass der 5 10 5 10 15 20 25 Mensch seine Verwirklichung nicht in einem Leben findet, das auf Selbstbehauptung und Expansion aus ist. Seine Verwirklichung findet er vielmehr in der Verständigung mit seinesgleichen, einer Verständigung, der es um das Gute und Gerechte geht. nach Ofried Höffe, S. 15, 23f. Aristoteles-Lexikon Glossar: Affekt, Apoll, Doktrin, Logik, Logos, Meta physik, Organon, Pedant, Platon, Tugend Nu r z u Pr üf zw ec k n Ei ge nt um s C .C . B uc hn er V er la gs | |
![]() « | ![]() » |
» Zur Flash-Version des Livebooks |