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m m a n u e l K a n t I n f o s e i t e I m m a n u e l K a n t I n f o s e i t e I m m a n u e l K a n t 89 ihn den wesentlichen Nachtisch aus. Er aß feines, zweimal gebackenes Roggenbrot, das sehr wohlschmeckend war. Zwei wichtige Gegenstände der Unterhaltung waren Käse und ,Tobakrauchen’. Und da er Käse selbst liebte, sah er es auch gern, wenn seine Gäste Freunde vom Käse waren. Unter allen Käsesorten war ihm der englische am liebsten, und zwar der seltenere weiße. Bei großen Gesellschaften kam noch ein Beisatz von Kuchen hinzu. Die Lieblingsspeise Kants war Kabeljau. Er versicherte mir eines Tages, als er schon völlig gesättigt war, dass er noch mit vielem Appetit einen tiefen Teller mit Kabeljau zu sich nehmen könne. Das sogenannte Komplimentieren war ihm so unangenehm, dass er es fast jedesmal rügte. Er empfand es als unangenehm, wenn man wenig aß und hielt es für Ziererei.“ […] Es wird niemand verwundern zu erfahren, dass Kant von seinen Gästen als Weinkenner geschätzt wurde. In frühen Jahren servierte er, den Flaschenbauch in eine Serviette geschlagen, seinen Besuchern in der Regel roten französischen Medoc. Arnulf Zitelmann, S. 221-224 Kants Werk Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! Dieser Wahlspruch der Aufklärung wurde auch die Grundlage von Kants philosophischem Denken. Dafür stellte er drei Regeln auf: 1. selbst zu denken, 2. sich an die Stelle eines Andern zu denken, 3. jederzeit mit sich selbst einstimmig zu denken. Pflichtethik Für Kant ist in der Bewertung der Handlung entscheidend, dass die Handlung selbst sittlich gut ist – und damit unbedingt geboten bzw. Pflicht. Die Folgen der Handlung berücksichtigt er nicht. Bei Kants Ethik handelt es sich um eine Pflichtethik oder auch deontologische Ethik (griech. to deon: Pflicht). Kant-Lexikon Kant und seine Tischgenossen. Gemälde von Emil Doerstling, um 1900 a priori: von aller Erfahrung unabhängige Vernunft erkenntnis a posteriori: aus der Erfahrung stammende Er kenntnis Autonomie (griech. autos: selbst; nomos: Gesetz): Unabhängigkeit, Selbstgesetzgebung Heteronomie (griech. heteros: der andere; nomos: Ge setz): Fremdgesetzlichkeit, Abhängigkeit Imperativ: allgemein normatives Urteil, Satz, der ein Sollen, eine praktische Notwendigkeit ausspricht kategorisch: unbedingt, objektiv, drückt ein un aus weichliches Sollen aus Maxime: subjektives Prinzip des Wollens, subjektivindividuell gültiger Vorsatz oder Handlungsgrundsatz Pflicht: häufig missverstandener Grundbegriff der kantischen Ethik (rigorose Pflichtethik); bei Kant stets: Selbstverpflichtung Zweck: vorgestellter und gewollter zukünftiger Vorgang oder Zustand Die Grundprobleme des Menschen fasst er unter vier Fragen, die auch das Gebiet der Philosophie umreißen. 1. Was kann ich wissen? (Erkenntnislehre/Metaphysik) 2. Was soll ich tun? (Moral) 3. Was darf ich hoffen? (Religion) 4. Was ist der Mensch? (Anthropologie) 25 30 35 40 Glossar: Aufklärung, Logik, Metaphysik Nu r z u Pr üf zw ec ke Ei g nt um d s C .C . B uc hn er V er la gs | |
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