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97Mit Material arbeiten 1. Anfang des 17. Jh. setzte sich eine neue Auffassung von Wissenschaft durch. Beschreibe sie mit dem Lehrbuchtext und M 1. 2. Erläutere das Experiment und sein Ergebnis (M 1 und M 2). 3. Weder Kopernikus noch Galilei konnten die Umlaufbahnen der Planeten um die Sonne berechnen. Dazu waren weitere Forschungen notwendig. Informiere dich, wer die Umlaufbahnen der Planeten genauer erklärt hat und wie sie aussehen. Halte das Ergebnis in deinem Portfolio fest. ˘ Lesetipp: Luca Novelli, Galilei und der erste Krieg der Sterne, Würzburg 22005 M2 Der Versuch mit der schiefen Ebene. Fresko von Giuseppe Bezzuoli, um 1839. M3 Fernrohre. Mit diesen beiden von ihm selbst angefertigten Fernrohren führte Galilei seine Beobachtungen durch. Galilei hat die Fernrohre nicht erfunden. Die Idee, durch Kombination von zwei Linsen entfernte Gegenstände größer erscheinen zu lassen, scheint zuerst in Italien um 1590 ent wickelt worden zu sein. Gebaut wurde das erste Fernrohr wahrscheinlich 1608 von einem Brillenmacher in Holland. M1 Ein Experiment In Galileis „Dialog über die beiden hauptsächlichen Weltsysteme“ von 1632 wird folgender Versuch beschrieben: Auf einem etwa 6 Meter langen, 60 cm breiten und 8 cm dicken Holzbrett war eine Rinne von etwas mehr als 3 cm Breite eingegraben. Dieselbe war sehr gerade gezogen, und um die Fläche recht glatt zu haben, war inwendig ein sehr glattes und reines Pergament aufgeklebt; in dieser Rinne ließ man eine sehr harte, völlig runde und glattpolierte Messingkugel laufen. Nach Aufstellung des Brettes wurde dasselbe einerseits gehoben, bald 50 cm, bald 1 m hoch; dann ließ man die Kugel durch den Kanal fallen und verzeichnete in sogleich zu beschreibender Weise die Fallzeit für die ganze Strecke; häufi g wiederholten wir den einzelnen Versuch, zur genaueren Ermittlung der Zeit, und fanden gar keine Unterschiede, auch nicht einmal von einem Zehntel eines Pulsschlages. Darauf ließen wir die Kugel nur durch ein Viertel der Strecke laufen, und fanden stets genau die halbe Fallzeit gegen früher. Dann wählten wir andere Strecken und verglichen die gemessene Fallzeit mit der zuletzt erhaltenen und mit denen von zwei Drittel oder drei Viertel oder irgend anderen Bruchteilen; bei wohl hundertfacher Wiederholung fanden wir stets, dass die Strecken sich verhielten wie die Quadrate der Zeiten […]. Hierbei fanden wir außerdem, dass auch die bei verschiedenen Neigungen beobachteten Fallzeiten sich genauso zueinander verhielten, wie weiter unten unser Autor dasselbe andeutet und beweist. Zur Ausmessung der Zeit stellten wir einen Eimer voll Wasser auf, in dessen Boden ein enger Kanal angebracht war, durch den ein feiner Wasserstrahl sich ergoss, der mit einem kleinen Becher aufgefangen wurde, während einer jeden beobachteten Fallzeit; das dieser Art aufgesammelte Wasser wurde auf einer sehr genauen Waage gewogen; aus den Differenzen der Wägungen erhielten wir die Verhältnisse der Gewichte und die Verhältnisse der Zeiten, und zwar mit solcher Genauigkeit, dass die zahlreichen Beobachtungen niemals merklich voneinander abwichen. Michael Heidelberger/Sigrun Thiessen, Natur und Erfahrung, Reinbek 1981, S. 157 (vereinfacht) 5 10 15 20 25 30 35 4492_1_1_2013_082_097.indd 97 28.02.13 14:59 N r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt m d s C .C .B uc hn er V er la gs | |
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