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Ausblick – Mit Material arbeiten 99 1. Erläutere, was Marco Polo an Japan und Ceylon interessierte und was er seinen Lesern mitteilen wollte (M 1). 2. Diskutiert Marco Polos Aussage (M 2). Überlegt, ob man sie auch anders als auf dem Bild hätte darstellen können. 3. Beschreibe die drei Männer vor der Theke (M 3). M2 Die Bewohner der Andamanen-Inseln. Miniatur aus einer französischen Handschrift, um 1412 (Ausschnitt). Die Inseln liegen im Golf von Bengalen zwischen Birma und Indien und gehören zu Indien. Marco Polo schreibt über die Bewohner, sie „haben einen bösen Hundskopf, mit Augen und Zähnen wie Hunde. Sie ernten allerlei Gewürze. Sie sind äußerst wilde Menschen, die alle verschlingen, die nicht zu ihnen ge hören“. M3 Steuereinnahmen des Kaisers von China. Miniatur aus einer französischen Handschrift, um 1412. Der Handel mit Salz, Reis, Zucker, Kohle und anderen Waren stellte eine wichtige Einnahmequelle des Staates dar. Auf dem Bild übergeben die Händler den Steuereintreibern ihre Abgaben. Hinter der Theke füllt ein Beamter eine Quittung aus, ein zweiter leert einen Sack mit Goldstücken aus und ein dritter zählt die Goldstücke. 5 10 15 20 ˘ Lesetipps: Roland Müller, Die abenteuerliche Reise des Marco Polo, München 2007 M1 Marco Polo über Japan und Ceylon Der 1254 geborene venezianische Kaufmannssohn Marco Polo ist nach eigenen Angaben von 1271 bis 1295 in Asien. Er liefert die ersten Informationen über Japan nach Europa: Sapangu [Japan] ist eine große Insel mitten im Meer, fünftausend Meilen östlich des Festlandes gelegen. Die Menschen hier sind hellhäutig und wohlgebildet. Sie sind Götzendiener. Man erzählt, dass sie auf ihrer Insel unendlich viel Gold zusammenraffen. Die Insel ist so weit vom Festland entfernt, dass kaum ein Kaufmann dorthin fährt. Deshalb gibt es dort Gold in solchem Übermaß. Über Ceylon: Die Einwohner werden von einem König regiert, den sie Sendeinam nennen. Sie zahlen an niemanden Tribut und leben in beinahe völliger Nacktheit. Sie erzeugen kein Getreide, jedoch Reis und Sesam, aus dem sie Breie kochen. Auch Fleisch, Milch und der Wein von den Bäumen zählen zu ihren Nahrungsmitteln. […] Aber lassen wir das und wenden uns dem Wert volls ten zu, was es auf der ganzen Welt gibt. Hier und nur hier sind Rubine zu fi nden. Man fi ndet auch Saphire, Topase, Amethyste und allerlei andere Edelsteine. Hier fi ndet sich der größte und prächtigste Rubin der Welt. Und so sieht er aus. Er ist eine Spanne* lang und armdick. Er ist von so hohem Glanz wie kein anderer und völlig makellos. Er ist feuerrot. […] Die Einwohner von Ceylon sind keine Soldaten. Sie sind klein und eher schwach. Wenn sie Krieger brauchen, lassen sie sie von woandersher kommen. Marco Polo, Das Buch der Wunder. Aus „Le Livre des Merveilles du Monde“, Ms. fr. 2810 der Bibliothèque Nationale de France, Paris. Übersetzung der Handschrift Marie-Hélène Tesnière, Wiesbaden o. J. [1999], S. 148 und 158 * Spanne: altes Längenmaß; der Abstand zwischen Daumen und der Spitze des kleinen Finger in der gespreizten Hand 4492_1_1_2013_098_109.indd 99 28.02.13 15:00 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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