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Ausblick – Mit Material arbeiten 101 1. Stelle die Argumente zusammen, mit denen Enea Piccolomini die Mitglieder des Reichstages für einen „Kreuzzug“ gewinnen will (M 1 und M 2). Bewerte die Verwendung des Begriffes „Kreuzzug“ auf der Basis deines Fachwissens. 2. Untersuche, wie der Zeichner die militärische Lage Konstantinopels dargestellt hat (M 3). M3 Das belagerte Konstantinopel im Jahre 1453. Französische Buchmalerei, um 1455 (Ausschnitt). 5 10 15 20 5 M1 Europa in Gefahr? Die Gefahr, die man mit der Eroberung Konstantinopels verbunden hat, stellt der im Dienste des habsburgischen Kaisers stehende Enea Silvio Piccolomini 1454 in einer Rede auf dem Frankfurter Reichstag eindringlich dar; er ruft zum „Kreuzzug“ gegen die Osmanen auf. Der Verlust Konstantinopels, erlauchteste Väter, ruhmvollste Fürsten und ihr übrigen Männer, die ihr nach Herkunft und Gelehrsamkeit ausgezeichnet seid, der einen großen Sieg der Türken, den endgültigen Untergang der Griechen, die größte Schande für die Lateiner bedeutet, ängs tigt und schmerzt einen jeden von euch umso mehr, wie ich meine, je vornehmer und je edler er ist […]. Wenn wir die Wahrheit gestehen wollen, hat die Christenheit seit vielen Jahrhunderten keine größere Schmach erlebt als jetzt. Denn in früheren Zeiten sind wir nur in Asien und Afrika, also in fremden Ländern, geschlagen worden, jetzt aber wurden wir in Europa, also in unserem Vaterland, in unserem eigenen Haus, an unserem eigenen Wohnsitz, aufs Schwerste getroffen. Rolf Hellmut Foerster (Hrsg.), Die Idee Europa 13001946. Quellen zur Geschichte der politischen Einigung, München 1963, S. 40 M2 Das Ende naht In einem Brief aus derselben Zeit wie der Aufruf M 1 schreibt Enea Piccolomini: Abgeschnitten ist der Fluss allen Wissens […]. Jetzt ist die Dichtung, jetzt die Philosophie gewissermaßen zu Grabe getragen worden. Ich will nicht leugnen, dass es im lateinischen Westen vielerorts blühende Universitäten gibt: in Rom, Paris, Bologna, Padua, Siena, Perugia, Köln, Wien, Salamanca, Oxford, Pavia, Leipzig oder Erfurt. Sie alle sind jedoch aus griechischen Quellen abgeleitete Bächlein. Trenne den Bach von seiner Quelle – er trocknet sofort aus. Manfred Fuhrmann, Europa. Zur Geschichte einer kulturellen und politischen Idee, Konstanz 1981, S. 37 4492_1_1_2013_098_109.indd 101 28.02.13 15:00 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei g nt u d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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