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105Neues Denken – neue Welten ˘ Lesetipps: • Peter Ackroyd, Geschichte der Welt. Inka, Maya und Azteken, München 2005 • Urs M. Fiechtner/Sergio Vesely, Erwachen in der neuen Welt. Die Geschichte von Bartolomé de Las Casas, Osnabrück 2006 • Neil Morris, Mayas, Azteken, Inkas, Nürnberg 2003 2 Goldschmuck aus Südamerika, vor 1500. Da die Eroberer fast alle Goldfunde einschmelzen ließen, ist von den Schmuck arbeiten der früheren amerikanischen Kulturen wenig erhalten. 1 Bevölkerungsentwicklung in einigen Gebieten. Nach: Walther Bernecker u. a. (Hrsg.), Handbuch der Geschichte Lateinamerikas, Bd. 1, Stuttgart 1994, S. 318 ó Arbeite heraus, in welchen Regionen der Bevölkerungsrückgang besonders stark war. Die indianischen Hochkulturen Kolumbus und seine Nachfolger lernten die Heimat der einst mächtigen Hochkulturen der Inka, Maya und Azteken* kennen. An der Spitze der einheimischen (indigenen) Völker standen Herrscher, die wie Götter verehrt wurden. Die Städte hatten gepfl asterte Straßen, prächtige Tempel und große Paläste. Ihre Kunstwerke aus Keramik, Textilien, Gold und Silber sind Teile einer großartigen Kultur. Die Völker Alt-Amerikas kannten aber weder Pferde noch Wagen. Auch Eisen war ihnen fremd. Entdeckt, erobert und zerstört Der Entdeckung folgte die Eroberung. Die spanischen und portugiesischen Anführer der Expeditionen, die Konquistadoren, schätzten die Kultur der Inka, Maya und Azteken nicht. Sie suchten Gold, Silber und Perlen. Nichts hielt die Eindringlinge auf, weder die Unkenntnis der riesigen Länder noch Urwald und Hochgebirge, Kälte, Hitze oder Hunger. In knapp 15 Jahren eroberten die Europäer die mittelund südamerikanischen Reiche. Sie siegten, weil sie mit ihren Pferden, Bluthunden, modernen Waffen und Rüstungen den Einheimischen überlegen waren und sich mit List und Gewalt in Machtkämpfe der Einheimischen einmischten. Außerdem wirkten sich die von den Europäern eingeschleppten ansteckenden Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe für sie verheerend aus. „Sind Indios keine Menschen?“ Die Kolonisten sahen sich als Herren der einheimischen Völker. Sie zerstörten ihre Heiligtümer und zwangen sie, in den Goldund Silberbergwerken oder auf Plantagen zu arbeiten. Kinderarbeit war üblich. Viele vertrugen die ungewohnte Arbeit nicht und starben. Der spanische Pater Bartolomé de Las Casas war einer der wenigen Europäer, die sich für die Einheimischen einsetzten. Er prangerte die Unterdrückung, Ausbeutung und Ausrottung der Indios an. Las Casas soll dem spanischen König aber auch empfohlen haben, Afrikaner in die „Neue Welt“ zu holen, da sie kräftiger seien als die Indios. Zwischen Europa und Amerika Die Spanier errichteten zunächst Handelsstationen an der Küste. Später bauten sie Befestigungen und Städte, um von dort aus das eroberte Land zu erforschen, zu verwalten, die Naturund Bodenschätze auszubeuten und Plantagen anzulegen. Mit diesen Kolonien begann die Europäisierung der Welt. Die Europäer zwangen den Indios ihre Kultur, Lebensund Arbeitsweise, ihre Sprache und Religion auf. Sie führten Zuckerrohr, Weizen, Gerste, Hafer, Hopfen, Baumwolle und Kaffee sowie Rinder, Schafe, Schweine und Pferde ein. Von den Indios lernen sie Kartoffeln, Mais, Erdnüsse, Kakao, Kürbis, Tomaten, Paprika, Vanille und Tabak kennen. Einige dieser Nahrungsund Genussmittel wurden bald auch in Europa angebaut. Europäer zerstören indianische Kulturen 1492 1570 in Millionen (Schätzungen) Mexiko 12,00 3,72 Peru 9,00 1,29 Kolumbien 3,28 0,98 Zentralamerika 2,93 0,44 Bolivien 2,85 0,57 Chile 1,10 0,44 ó Sucht Informationen über die Inka, Maya und Azteken. Stellt die Merkmale ihrer Kulturen in Kurzreferaten vor. * Wo die Reiche der Inka, Maya und Azteken lagen, kannst du auf der Karte auf Seite 85 sehen. 4492_1_1_2013_098_109.indd 105 28.02.13 15:00 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc er Ve rla gs | |
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