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123Mit Material arbeiten 1. Erkläre, was Zwingli mit seiner Regel erreichen möchte (M 1). 2. Erläutere Calvins „Vorschriften“ (M 2). Wie mögen sie sich auf das Gemeindeleben ausgewirkt haben? 3. Untersuche, für welche Art des Gottesdienstes der Kirchenraum (M 5) gestaltet wurde. 5 10 15 5 10 15 M 1 Zwinglis Regeln In Zürich werden 1530 folgende Regeln Zwinglis erlassen: Wir gebieten, dass jedermann ohne Ausnahme, der sich nicht durch Krankheit oder andere redliche Gründe bei der Gemeinde oder beim Pfarrer entschuldigen kann, alle Sonntage bei gu ter Zeit zur Kirche gehe und bis zu Ende verbleibe. Kein Wirt darf Einheimischen an Sonnund Feiertagen vor der Kirche Speise und Trank geben. Kein Einheimischer soll sich nachts nach 9 Uhr mehr im Wirtshause fi nden lassen, auch dürfen nach dieser Zeit keine Schlaftrünke außer dem Hause verabreicht werden, Kran ke vorbehalten […]. Weil das Spiel, wie unsere biederen Landleute klagen, die meiste Ursache aller Winkel wirt schaften, Frevel und anderer Un fuge ist, so haben wir auf das An suchen unserer Landleute alle Spiele verboten, es sei mit Karten, Würfeln, Brettspiel, Kegeln, Wetten usw. Hermann Schuster (Hrsg.), Quellenbuch zur Kirchen geschichte, Bd. I/II, Frankfurt a. M. 91976, S. 120 f. M 2 Calvinistische Vorschriften In seinem Buch „Unter richt in der christlichen Religion“ von 1536 schreibt Calvin: Die erste Grundlage der Zucht besteht nun darin, dass persönliche Ermahnungen stattfi nden. Das bedeutet, dass der, der aus eigenem Antrieb heraus nicht seine Pfl icht tut, oder der sich frech aufführt, oder dessen Lebenswandel an Ehrbarkeit zu wünschen übrig lässt, oder der etwas Tadelnswertes begangen hat, sich ermahnen lässt, und dass ein jeder seinen Eifer daran wendet, seinem Bruder, wenn es die Sache erfordert, solche Ermahnung zukommen zu lassen. Vor allem aber sollen die Pas toren und Ältes ten* hierüber wachen. Denn ihre Aufgabe ist es nicht allein, dem Volke zu predigen, sondern auch hin und her in den einzelnen Häusern Ermahnung und Ermunterung auszuteilen, wenn man irgendwo durch die allgemein geschehene Unterweisung nicht weit genug vorangekommen ist. Hermann Schuster (Hrsg.), Quellenbuch zur Kirchen geschichte, Bd. I/II, a. a. O., S. 120 f. (vereinfacht) * Älteste: zwölf ausgewählte Männer „von ehr barem Lebenswandel“ M 3 Huldrych Zwingli. Gemälde von Hans Asper, 1531/32. M 5 Taufgottesdienst in der zweiten Hugenottenkirche von Lyon (Frankreich). Anonymes Gemälde, um 1565. In der Mitte des Chores steht die Kanzel. Die Männer behielten ihre Hüte während des Gottes dienstes auf; sie wurden nur abgesetzt, während aus der Bibel gelesen oder wenn der Name Gottes ausgesprochen wurde. M 4 Johannes Calvin. Gemälde eines unbekannten Malers, 16. Jh. (Ausschnitt). ˘ Internettipps: • www.calvin.de • www.planet-wissen.de (Calvin) • www.zwingli.ch 4492_1_1_2013_110_133.indd 123 28.02.13 15:01 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d s C .C .B uc hn er V er la gs | |
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