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17Mit Material arbeiten 1. Erstelle aus den Angaben eine Übersicht der verschiedenen Abgaben (M 1). 2. Die Bildquelle (M 1) gibt auch Auskunft über das Brauchtum der Zeit. Informiere dich, welche der aufgeführten Bräuche es noch heute gibt. M 1 Abgaben der Bauern Bilder aus der Heidelberger Handschrift des „Sachsenspiegels“, um 1330. Eike von Repgow hat den „Sachsenspiegel“ um 1224/35 im Elbe-Saale-Raum verfasst. Er gehört zu den ältesten Rechtsbüchern in deutscher Sprache und beeinfl usste die Rechtsprechung in Sachsen, Brandenburg, Thüringen und anderen deutschen Ländern bis ins 19. Jh. Die Kirche forderte seit dem 6. Jh. von ihren Gläubigen oft ein Zehntel der Ernte: den Zehnt. Er stellt damit die älteste und häufi gste Form einer Steuer dar. Anfangs bestand der Zehnt nur aus Naturalien, später auch aus Geld. Die Abgaben waren an bestimmten Tagen des Jahres fällig. Die Darstellung beginnt mit dem Tag der Heiligen Walpurgis (1. Mai), an dem der Lämmerzehnt fällig ist. Mit dem grünen Baum ist wohl ein Maibaum gemeint. Nach verbreiteter Sitte wurde er zu Walpurgis an Haus und Hof aufgepfl anzt. Bis zu St. Urban (25. Mai) hatten die hörigen Bauern die Obstund Weingärten ihrer Grundherren in Ordnung zu bringen. Der rote Arbeitskittel steht für das Ende dieser Arbeiten. Am St. Margaretentag (13. Juli) ist der Kornzehnt fällig. Dazu zeigt das Bild, wie die Heilige Margarete den Teufel fesselt. Die drei Gänse stehen für den Gänsezehnt. Er ist am Himmelfahrtstag Mariens (15. August) zu leisten. Am selben Tag ist zugleich Kräuterweihe, daher die Kräuterund Wurzelbündel. Es folgt der Termin für den Fleischzehnt, der am Johannistag (24. Juni) fällig ist. Im Bild wurde er durch ein Rind, ein Kalb, eine Ziege und einen Hahn dargestellt. Am St. Bartholomäustag (24. August) waren wieder verschiedene Geldabgaben und Dienste fällig. Der Heilige Bartholomäus war durch Abziehen der Haut ums Leben gekommen; hier trägt er sie als Zeichen seines Leidens an einem Stock über der Schulter. 1 2 4 3 5 4492_1_1_2013_010_025.indd 17 28.02.13 14:49 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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