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27Leben im Mittelalter 3 Ruine der Klosterkirche Paulinzella. Foto von Axel M. Mosler, um 1990. Der Name des ehemaligen Benediktinerklosters geht auf Paulina, die Tochter eines sächsischen Adligen zurück. Die Kirche wurde 1124 geweiht. Anfang des 17. Jh. fi el sie einem Brand zum Opfer. ó Erkundige dich, in welchem Baustil die Kirche errichtet wurde. Schreibe auf, was du über seine Merkmale erfährst. Für das Kloster ackern Bei den frühen Klostergründungen lag das geschenkte Land oft in unerschlossenen Gebieten und musste erst nutzbar gemacht werden. Neben den Mönchen und Nonnen arbeiteten auf den verstreut liegenden Ländereien der Klöster zahlreiche abhängige Bauern und Leibeigene. Sie bewirtschaf teten den klösterlichen Grundbesitz gegen Abgaben und Dienste. Um die Erträge zu steigern, wurden Mus ter betriebe angelegt und neue Anbaumethoden und -techniken erprobt. Da die Klöster von Abgaben befreit waren, konnten sie hohe Einkünfte erzielen und den Reichtum der Orden vergrößern. Nonnen und Mönche helfen Mönche und Nonnen halfen aus christlicher Nächstenliebe den Alten, Schwachen und Kranken. Arme bekamen an bestimmten Tagen Essen und Kleidung. Größere Klöster hatten Armenund Krankenbzw. Siechenhäuser. Außerdem nahmen sie anfangs regelmäßig Pilger und Reisende auf. Ohne Klöster keine Kultur Fast alle Klöster besaßen Schulen. In ihnen wurden Mönche und Nonnen ausgebildet. Auch viele Söhne und Töchter adliger Familien lernten hier Lesen, Schreiben, Rechnen und Latein. Mönche und Nonnen schrieben die alten Werke der griechischen und römischen Schriftsteller ab oder verfassten neue religiöse, wissenschaftliche, literarische und historische Bücher. In den Schreibstuben (Skriptorien) fertigten sie einfache Schriftstücke und kostbare Handschriften an – für den eigenen Bedarf oder im Auftrag weltlicher Herren. 2 Die Arbeiten der Schreiber und Maler. Initialen (Anfangsbuchstaben) aus einer Bibel, die vermutlich um 1255 in Hamburg entstanden ist. Die Miniaturen* zeigen: Links überprüft ein Mönch die Pergamente (enthaarte, geglättete und zum Beschreiben zubereitete Tierhaut). Darunter markiert ein Mönch die Seitenaufteilung mit Lineal und Messer; das Messer diente auch als „Radiergummi“. * Miniaturen: Bilder, die z. B. den ersten Buchstaben eines neuen Abschnittes kennzeichnen. Weil für diese Illustrationen viel Mennige (lat. minium), eine rote Farbe, verwendet wurde, nennt man diese Bilder Miniaturen. ó Lege für dein Portfolio eine Übersicht der Aufgabenbereiche an, die Nonnen und Mönche in der mittelalter lichen Gesellschaft übernahmen. Nebenbei: Für eine pracht volle Bibel in Pergament waren die Häute von etwa 200 Schafen nötig – eine ganze Herde für ein Exemplar! ˘ Internettipp: www.schule-bw.de/unterricht/faecheruebergreifende_themen/ landeskunde/modelle/epochen/mittelalter/kloster/lorch/d2.pdf 4492_1_1_2013_026_045.indd 27 28.02.13 14:50 Nu r z u Pr üf zw ck en Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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