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113Mit Material arbeiten 1. Untersuche, wie das „Führerprinzip“ begründet wird (M 1 und M 2). Nimm Stellung dazu! 2. Erkläre, warum das „Führerprinzip“ von vielen Menschen akzeptiert wurde (M 2). 3. Beschreibe, wie der „Führerstaat“ funktionieren sollte (M 3). 4. Im „Führerstaat“ gab es trotz „Führerprinzip“ oft Probleme mit den Zuständigkeiten (Kompetenzen). Diskutiert diese Aussage mithilfe der Grafi k (M 3). M 3 Aufbau des „Führerstaates“ ab 1934. 5 10 15 20 25 30 5 10 35 40 45 M 1 „Wer Führer sein will ...“ Adolf Hitler schreibt dazu in dem ersten Band seines 1925 veröffentlichten Buches „Mein Kampf“: Immer wird der Führer von oben eingesetzt und gleichzeitig mit unbeschränkter Vollmacht und Autorität bekleidet. Nur der Führer der Gesamtpartei wird aus vereinsgesetzlichen Gründen in der Generalmitgliederversammlung gewählt. Er ist aber der ausschließliche Führer der Bewegung. Sämtliche Ausschüsse unterstehen ihm und nicht er den Ausschüssen. Er bestimmt und trägt damit aber auch auf seinen Schultern die Verantwortung. [...] Wer Führer sein will, trägt bei höchster unumschränkter Autorität auch die letzte und schwerste Verantwortung. Wer dazu nicht fähig ist oder für das Ertragen der Folgen seines Tuns zu feige ist, taugt nicht zum Führer. Nur der Held ist dazu berufen. Adolf Hitler, Mein Kampf. Zwei Bände in einem Band, München 469-4731939, S. 378 f. M 2 „Die schönste Art der Demokratie“ Adolf Hitler am 29. April 1937 vor 200 Kreisleitern: Es ist immer etwas Hartes, wenn gesagt wird: „Es kann nur einer befehlen; einer befi ehlt, und die anderen müssen gehorchen.“ Dann sagt er: „Wieso, wieso, wieso muss ich gehorchen?“ Wieso? Weil nur auf dem Weg etwas zu erreichen ist, und weil wir Männer genug sind einzusehen, dass das, was notwendig ist, auch zu geschehen hat. Und weil darum nicht mit dem Einzelnen diskutiert wird. Es ist ganz zwecklos, jedem Einzelnen dann zu sagen: „Natürlich, wenn du natürlich nicht willst, dann brauchst du natürlich auch nicht nachfolgen.“ Nein, so geht das nun einfach nicht! Die Vernunft hat auch ein Recht und damit eine Pfl icht, sie hat das Recht, sich zu diktatorischer Gewalt zu erheben, und die Pfl icht, die anderen zu zwingen, dem zu gehorchen. Daher ist auch unser Staat keineswegs aufgebaut auf Volksabstimmung, das möchte ich betonen, sondern es ist unser Bestreben, das Volk zu überzeugen von der Notwendigkeit dessen, was geschieht […]. Der ganze Widersinn dieser parlamentarischen Demokratie wird einem ja immer am klarsten, wenn man zu ganz einfachen Vorgängen kommt, man muss sich nur vorstellen, dass die parlamentarische Demokratie, d. h. also dieser auserlesene Haufen, der aus einer Majoritätsbestimmung kommt, dass der dann über die größten Probleme zu entscheiden hat. […] Man kann nur, glauben Sie, diese Krise der heutigen Zeit beheben durch einen wirklichen Führungsund damit Führerstaat. Dabei ist es ganz klar, dass der Sinn einer solchen Führung darin liegt zu versuchen, auf allen Gebieten des Lebens durch eine natürliche Auslese, immer aus dem Volke heraus, die Menschen zu gewinnen, die für so eine Führung geeignet sind. [...] Denn was kann es Schöneres für ein Volk geben als das Bewusstsein: Aus unseren Reihen kann der Fähigste ohne Rücksicht auf Herkunft und Geburt oder irgendetwas anderes bis zur höchsten Stelle kommen. Er muss nur die Fähigkeit dazu haben. Wir bemühen uns, die fähigsten Menschen zu suchen. Was sie gewesen sind, was ihre Eltern waren, was ihre Mütterchen gewesen sind, das ist gänzlich gleichgültig. Wenn sie fähig sind, steht ihnen jeder Weg offen. Zit. nach: Norbert Frei, Der Führerstaat. Nationalsozialistische Herrschaft 1933 bis 1945, München 2013, S. 237 241 741 Mitglieder 1936 Regierungspräsidenten (Landeskommissare) „Führer“ Wehrmacht Reichstag und Reichskanzler der NSDAP „Volksgenossen“ „Parteigenossen“ Oberbefehl schlägt die Abgeordneten vor Bes täti gun g pe r „Vo lkse nts che id“ Reichsregierung Reichsminister Reichsleiter Reichsstatthalter Oberpräsidenten (Ministerpräsidenten) Bürgermeister Blockleiter Zellenleiter Ortsgruppenleiter Kreisleiter Gauleiter Landräte stimmen zu Scheinparlament ohne Befugnisse ❉ ❉ 4493_1_1_2014_100_167_kap3.indd 113 09.04.14 13:06 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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