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Kant „Zum ewigen Frieden“ 145 Erarbeitet in Gruppen die Präliminarartikel in ➜ M1. a) Fasst sie in eigenen Worten zusammen. b) Findet Beispiele für ihre Aktualität. Erläutere die Definitivartikel in folgender Weise: Ein Friedenszustand ist nur möglich, wenn … ➜ M1 Erarbeite die Garantien für den Friedenszustand. Warum schrecken wir heute vor einem Krieg zurück? ➜ M2 „Zum ewigen Frieden“ hat Kant in hohem Alter ge schrieben. Informiere dich über Kants Leben und Werk und stelle die Bedeutung seiner Friedensschrift für seine Zeit dar. ➜ M2 Schreibe einen Artikel für die Schülerzeitung: Kants Idee einer friedlichen Weltgemeinschaft – heute noch aktuell! Glossar: Ancien Régime, Föderalismus, Kant, Völkerbund, Völkerrecht, Wilson 1 2 5 3 4 A u fg a b e n Ein folgenreicher Bestseller Keine von Kants Schriften fand spontan so viele Leser. Den Verkäufern riss man das Büchlein förmlich aus dem Regal. Gleich musste nachgedruckt werden. Eine Übersetzung ins Französische wurde vorbereitet. Die Herausgeber kommentierten Kants Essay mit den Worten: „Der berühmte Kant hat in Deutschland eine geistige Revolution zustande gebracht. Sie gleicht jener, die in Frankreich tatsächlich geschah, verursacht durch das lasterhafte Ancien Régime. Kant hat sich mit der ganzen Kraft seines Namens der Sache der republikanischen Verfassung angenommen.“ Und genau das, die republikanische Idee, machte Kant zum Ausgangspunkt seines Traktats. Kant versteht, im Unterschied zur Direktdemokratie, unter der republikanischen Verfassung eine parlamentarische Demokratie. Kant war so überzeugt von der friedensfördernden Wirkung der Demokratie, dass er global forderte: „Die bürgerliche Verfassung in jedem Staate soll republikanisch sein.“ Der US-Präsident Woodrow Wilson brachte 1919 den ersten Versuch eines Völkerbundes auf den Weg: einer Gemeinschaft, deren Mitgliedstaaten sich zur Friedenssicherung verpflichteten und damit auf einen Teil ihrer Souveränität verzichteten. Ganz gemäß der Forderung Kants: „Das Völkerrecht soll auf einen Föderalismus freier Staaten gegründet sein.“ Es wurde nicht viel aus Wilsons Idee. Der USSenat weigerte sich, den Beitritt zu ratifizieren. So fehlte im Völkerbund gerade diejenige Macht, die Hitlers Aggressionspolitik hätte Einhalt gebieten können. Wilson selbst starb einen verbitterten Tod. — Ein Völkerbund war zu Kants Zeiten nichts als eine utopische Vision. Aber die Idee war in der Welt. Und sie verschwand nicht mehr daraus. Heute sind alle Überlebenshoffnungen der Menschheit mit dem Föderalismus der Völkergemeinschaft verknüpft. Denn die Alternative ist klar: Anders kehrte der „ewige Friede“ des Friedhofs auf unserem Planeten ein. Arnulf Zitelmann, S. 256ff M2 5 10 15 20 25 30 35 Friedensvertrag Ein Friedensvertrag ist ein völkerrechtlicher Vertrag, durch den der Kriegszustand zwischen zwei oder mehreren Staaten be endet wird. Wesentliche Bestimmung des Frie densvertrags ist die Wiederherstellung friedlicher Beziehungen zwischen den kriegführenden Parteien. Kants Vorschlag „Zum ewigen Frieden“ ist unterteilt in zwei Abschnitte. Der erste Abschnitt enthält Verbotsgesetze in Form von sechs Prä liminarartikeln. Der zweite Abschnitt führt drei Definitivartikel an, denen zwei Zusätze hinzugefügt sind; sie formulieren die Garantien des Friedens. Präliminarartikel behandeln die Bedingungen für einen Vorfrieden, sie formulieren die Voraussetzungen und vorläufige Bestimmungen zur Beendigung des Kriegszustandes. In Präliminarien werden die Hauptpunkte eines künftigen Friedenszustandes ausgehandelt. Definitivartikel regeln die Bestimmungen für ei nen dauerhaften Frieden und nennen die Bedingungen für einen definitiven Friedensvertrag. IN F O N u r zu P rü fz w e c k e n E g e tu m d e s C .C . B u c h n e r V rl a g s | |
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