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Gewaltfreier Widerstand 149 Erkläre, weshalb nach Gandhi Gewaltlosigkeit der Ge walt überlegen ist. Welche Ziele verfolgt er und mit welchen Mitteln versucht er diese zu erreichen? Gehe dabei auch auf das Bild ein, auf dem ein Beispiel für Satyagraha zu sehen ist. ➜ M1 Prüft, inwiefern die Aktionen den Prinzipien und den Zielen des gewaltfreien Widerstandes entsprachen und ob die erhoffte Wirkung erzielt wurde. ➜ M2, M3 Überlegt in Gruppen, inwiefern die folgenden Aktionen den Prinzipien des gewaltfreien Widerstandes entspre chen können: Ignorieren von bestimmten staatlichen Gesetzen Verteilen von Flugblättern Demonstrationen Verweigerung des Wehrdienstes heimliches Verstecken von Verfolgten Fluchthilfe Weigerung, bestimmten staatlichen Organisationen beizutreten Beschmieren oder Zerstören von Wahlplakaten Sitzblockaden Welche weiteren Probleme des gewaltfreien Widerstands lassen sich ergänzen? ➜ M4 Glossar: Charisma, Gandhi, Satyagraha 1 4 2 3 A u fg a b e n Das Ziel gewaltfreier Aktionen Das primäre Ziel ist es, den Gegner zu überzeugen, deshalb 1. wird der Gegner nicht als „Feind“ betrachtet, sondern als Mitmensch. Person und Rolle werden voneinander getrennt. Während der Gegner mit Ach tung behandelt und ihm seine Unversehrtheit zugesichert wird, werden gleichzeitig das Un rechts system und die Funktionen, die er darin ausübt, bekämpft. Die Zusammenarbeit wird in Bezug auf bestimmte Ungerechtigkeiten verweigert, nicht aber generell in Bezug auf bestimmte Menschen. 2. lassen gewaltfreie Akteure sich nur von den eigenen Handlungsprinzipien leiten, nicht von denen des Gegners. (Es wird nicht zur Gewalt gegriffen, auch wenn der Gegner es tut, und keine Vergeltung geübt, auch nicht in gewaltlosen Formen.) 3. haben überzeugte Gewaltfreie nicht nur die Durchsetzung ihrer eigenen Anliegen/Interessen im Sinn, sondern den Schutz von Menschen generell. Die erhoffte Wirkung Bei gewaltfreien Aktionen erhofft man sich, dass das eigentliche Anliegen der Akteure leichter wahrgenommen wird, bei Gewaltakten stehen diese meist selbst im Blickpunkt und nicht die Motive, Angst und Misstrauen vermindert und aufwändige Schutzmaßnahmen für den Gegner überflüssig werden, gewaltsame Reaktionen schwieriger zu rechtfertigen sind, ein Machtverzicht, ein Nachgeben keinen Ehrverlust bedeutet. Wichtig: Die Aktionen zielen nicht so sehr auf den Gegner, sondern v. a. auf die Öffentlichkeit und dritte Parteien, die möglicherweise ihren Einfluss geltend machen können. M2 M3 Welche Probleme können auftreten? Gewaltfreie Aktionen brauchen eine charis matische Führerpersönlichkeit, die die anderen mitreißt, und damit ist der Widerstand auch leicht angreifbar – stirbt der Führer/die Führerin oder wird er/sie getötet, ist die ganze Be wegung gefährdet. ... ... ... M2–M4 Winfried Böhm, S. 154f M4 5 10 15 5 10 15 N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d e s C .C . B u c h n e r V rl a g s | |
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