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Glossar 217 heit, Nähe zu Gott und anderen Menschen. S. 87 Artes liberales (lat. „die Freien Künste“): ein in der Antike entstandener Katalog von sieben Studienfächern (Grammatik, Rhetorik, Logik bzw. Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie). „Frei“ werden diese Studienfächer genannt, weil nur sie eines „freien“ Menschen würdig sind, d. h. eines fi nan ziell unabhängigen Menschen, der sich eine Ausbildung leisten kann, die nur auf geistige Dinge, nicht aber auf Broterwerb ausgerichtet ist. Dem ge genüber stehen die → Artes serviles. S. 213 Artes serviles (lat. „Sklavenkünste, dienende Küns te“): seit der Antike Bezeichnung für alle praktischen Fähigkeiten und Tätigkeiten, die dem unmittelbaren Broterwerb und Lebensunterhalt dienen. Ihnen gegenüber stehen die auf rein geistige Zwecke ge richteten → Artes liberales. S. 213 Asklepios (lat. Aesculapius): griech.-röm. Gott der Heilkunde, Sohn des → Apollon. Sein Erkennungszeichen ist der Stab, um den sich eine Schlange windet (Symbol der Heilkraft, Scharfsichtigkeit und Wachsamkeit). Dieser sog. Äskulapstab ist noch heute das Symbol von Ärzten und Apothekern. S. 121 Assheuer, Thomas (* 1955): studierte Germanistik und Philosophie; seit 1997 arbeitet er als FeuilletonRedakteur für die Wochenzeitung „Die Zeit“. S. 167 Asymmetrie (griech. asymmetría „Missverhältnis“): In der Kommunikationswissenschaft spricht man von einer Asymmetrie, wenn die Gesprächsbeteiligten nicht gleichberechtigt sind, d. h. wenn einer der Beteiligten ein höheres Maß an Wissen, Einfluss etc. besitzt (z. B. Arzt – Patient). S. 119 Augustinus (354 – 430): christl. Theologe und Philosoph; in der kath. Kirche als Heiliger und Kirchenlehrer verehrt. Augustinus historisches Verdienst ist es, die Tradition der griech. Philosophie mit der christlichen Lehre verbunden zu haben. Augustinus formulierte die später von → Thomas von Aquin weiterentwickelte Lehre vom „gerechten Krieg“: ein gerechter Krieg müsse von einer rechtmäßigen Obrigkeit erklärt werden und dürfe nur der Verteidigung der vom Angreifer verletzten Rechte dienen und dürfe kein größeres Übel hervorrufen, als er beseitige. Ein gerechter Krieg sei das letzte Mittel, die gottgewollte Friedensordnung wiederherzustellen. S. 141 Autonomie (von griech. autónomos „nach eigenen Gesetzen lebend“): Selbstständigkeit, Selbstbestimmung, Entscheidungsfreiheit, (persönliche oder politische) Unabhängigkeit. S. 119, 123, 125 Axiom (griech. axíoma „Forderung“): In der Logik bezeichnet ein Axiom ein unmittelbar einleuchtendes Grundprinzip, das nicht beweisbar ist, aber die Grund lage allen Schlussfolgerns und Beweisens ist. Ein berühmtes Axiom ist der Satz vom ausgeschlossenen Dritten: Für eine beliebige Aussage X gilt zwin gend die Aussage „X oder nicht X“, z. B. „Die Wand ist weiß.“ Oder: „Die Wand ist nicht weiß.“ Ein Drittes ist nicht möglich. S. 111 Bettelorden: Im 13. Jh. gegründete christl. Orden, bei denen sich nicht nur die einzelnen Mönche, sondern die Ordensgemeinschaft als Ganzes zur → Armut verpflichtet (z. B. Franziskaner und Dominikaner). Sie lebten vom Erlös ihrer Arbeit und von Almosen. Im Gegensatz zu anderen Orden lebten sie nicht abgeschieden, sondern ließen sich bewusst in Städten nieder und gewannen dort großen Einfluss als Lehrer, Prediger und Seelsorger. S. 87 Blasphemie (griech. blasphemía „Verleumdung, Läs terung“): Gotteslästerung, das Verhöhnen religiöser Inhalte oder Symbole. Nach westlicher Rechtsauffassung gilt Blasphemie nicht als Straftat, solange der öffentliche Frieden nicht gestört wird. S. 161 Bleisch, Barbara (* 1973): Studium der Philosophie und Religionswissenschaft. Seit 2006 ist sie Mitarbeiterin am Ethik-Zentrum der Universität Zürich. Seit 2010 moderiert sie die Fernsehsendung „Sternstunde Philosophie“ (3sat / SRF). S. 103 Brundtland-Kommission: eine 1983 von den Vereinten Nationen eingesetzte Expertenkommission. Ihr Auftrag war die Erstellung eines Berichtes zur internationalen Entwicklungsund Umweltpolitik. Der Be richt der Kommission (1987) gilt als Beginn der welt weiten Diskussion über Nachhaltigkeit. Die Kommission verstand unter Nachhaltigkeit eine Entwick lung, „die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden“. Zu diesem Zweck seien Kompromisse nötig: zwischen den Interessen von → N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n u m s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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