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Sexualität als Ware 41 Carolin Ebert war attraktiv, berühmt und reich. Er kläre, inwiefern man dennoch von einem „verpfuschten Leben“ sprechen muss. ➜M1 Erstelle einen Kriterienkatalog für den Schutz der Privatsphäre in den Medien. ➜M2 Hier ein Bei spiel: · Die Würde eines jeden Menschen ist zu achten. · Gewinnund Nützlichkeitserwägungen allein können niemals die Verletzung der Privatsphäre rechtfertigen. · Unmoralische Verhaltensweisen dürfen nicht als mo ralisch neutral oder sogar als moralisch gut hin ge stellt werden. · … Aus welchen Gründen setzt die Werbeindustrie Sex als Mittel ein? Beantworte dann die Fragen am Ende des Textes. ➜M3 Glossar: Pornografie 1 2 3 A u fg a b e n 5 10 15 20 Sex in der Werbung Die Werbeunterbrechungen sind bei allen verhasst: Wenn du gerade dein Lieblingsprogramm schaust, dann gefällt es dir sicher nicht, wenn plötzlich ein Werbeblock eingeschoben wird. Aber gerade von der Werbung leben die Fernsehsender; davon, dass immer mehr Unternehmen viel Geld dafür bezahlen, um in dreißig Sekunden beim Zuschauer ein Bedürfnis für ihre Produkte erzeugen zu können. Ich muss also erreichen, dass der Zuschauer während meines Werbespots für Motoröl den Finger von der Fernbedienung lässt. Wie mache ich das? Hier gibt es eine unfehlbare Methode: Ich reichere meine Werbung mit Sex an. Das hat außerdem den Vorteil, dass ihm seine Triebe die Entscheidung für mein Produkt erleichtern werden. Es ist nicht einmal nötig, besonders einfallsreich zu sein, um seine Produkte auf diese Weise an den Kunden zu bringen. Dürfen die Unternehmen aber zu jedem beliebigen Mittel greifen, um ihren Umsatz zu erhöhen? Ist in der Werbung alles erlaubt oder gibt es auch hier eine moralische Verantwortung? Hector Zagal, S. 231f M3Privatleben als Ware Es ist ein Verstoß gegen die Menschenwürde, wenn das Privatoder Intimleben irgendeines Menschen als Ware gehandelt wird. Der Intimbereich des Menschen ist von Natur aus etwas ganz Persönliches, etwas Eigenes und Privates – etwas, das nicht ohne Weiteres in die Öffentlichkeit gezerrt werden darf. Wenn daher die Medien das Privatleben eines Menschen vermarkten – egal ob es sich um eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens handelt oder um einen ganz normalen Menschen –, dann verfehlen sie ihre eigentliche Funktion. Zwar ist es der Auftrag der Medien, dass sie die Öffentlichkeit informieren; aber eben nicht über alles Beliebige, sondern nur über das, worüber die Öffentlichkeit informiert werden darf. Einige Angelegenheiten gehen überhaupt nur wenige Leute etwas an; und darüber zu informieren ist nicht die Aufgabe der Medien. Die Gemeinschaft hat nicht das Recht, alles zu wissen. Der Inhalt eines psychotherapeutischen Gespräches oder eines Liebesbriefes geht sie nichts an. Das Privatleben eines Menschen zu vermarkten be deu tet, den Betroffenen wie einen bloßen Gegenstand zu behandeln – wie ein Ding und nicht wie eine Person; wie eine Kuh, deren Milch an den Meistbietenden verkauft wird und die, wenn sie nichts mehr hergibt, dem Schlachter überlassen wird. Besonders bedauerlich ist es, wenn wir sehen müssen, dass es in vielen Fällen die zur Ware erniedrigten Personen selbst sind, die ihre eigene Verdinglichung betreiben. Manchen Schauspielern zum Beispiel gefällt es, ihr Privatleben vor der Öffentlichkeit auszubreiten, um dadurch ihren Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Für die Serie Big Brother haben kürzlich einige junge Menschen ihr Privatleben an einen Fernsehsender verkauft. Im Grunde genommen behandeln sich solche Leute selbst wie einen Gegenstand, wie eine menschliche Ware, die im Schaufenster zum Verkauf ausliegt. Hector Zagal, S. 227f M2 5 10 15 20 25 30 35 N u r zu P rü fz w e c k n E ig e n tu m d e s C .C . B u c h n r V e rl a g s | |
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