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Sigmund Freuds Theorie des Gewissens 67 Betrachte das Bild „Schlechtes Gewissen“. Beschreibe Gesichtsausdruck und Haltung der dargestellten Person. Überlege, wer die Personen im Hintergrund sein könn ten. ➜M1 Entwirf ein Gegenbild mit dem Titel „Gutes Gewissen“. ➜M1 Versetze dich in die abgebildete Person und denk dir eine Geschichte aus, die dazu geführt hat, dass sie jetzt ein schlechtes Gewissen hat. ➜M1 1 2 3 Untersuche an dem Beispiel die prägende Rolle der Eltern für die Entwicklung des Ichs und des Gewissens. ➜M2 Finde Beispiele für einen Gewissenskonflikt, in den das Ich gerät, wenn es allen Ansprüchen (Es, Über-Ich, Realität) genügen will. ➜M3 Glossar: Psychoanalyse 5 4 A u fg a b e n 30 35 40 45 50 55 60 sen werden sollen, diese Befriedigung auf die in der Außenwelt günstigen Zeiten und Umstände verschiebt oder ihre Erregungen überhaupt unterdrückt. Das Ich strebt nach Lust, will der Unlust ausweichen. Eine erwartete, vorausgesehene Unluststeigerung wird mit dem Angstsignal beantwortet, ihr An lass, ob er von außen oder innen droht, heißt eine Gefahr. Das Über-Ich Als Niederschlag der langen Kindheitsperiode, während der der werdende Mensch in Abhängigkeit von seinen Eltern lebt, bildet sich in seinem Ich eine besondere Instanz heraus, in der sich dieser elterliche Einsatz fortsetzt. Sie hat den Namen des Über-Ichs erhalten. Insoweit dieses Über-Ich sich vom Ich son dert und sich ihm entgegenstellt, ist es eine dritte Macht, der das Ich Rechnung tragen muss. Eine Handlung des Ichs ist dann korrekt, wenn sie gleichzeitig den Anforderungen des Es, des Über-Ichs und der Realität genügt, also deren Ansprüche miteinander zu versöhnen weiß. Die Einzelheiten der Beziehung zwischen Ich und Über-Ich werden durchwegs aus der Zurückführung auf das Verhältnis des Kindes zu seinen Eltern verständlich. Im Elterneinfluss wirkt natürlich nicht nur das persönliche Wesen der Eltern, sondern auch der durch sie fortgepflanzte Einfluss von Familien-, Rassenund Volkstradition sowie die von ihnen vertretenen Anforderungen des jeweiligen sozialen Milieus. Ebenso nimmt das Über-Ich im Laufe der individuellen Entwicklung Beiträge von Seiten späterer Fortsetzer und Ersatzpersonen der Eltern auf, wie Erzieher, öffentlicher Vorbilder, in der Gesellschaft verehrter Ideale. Sigmund Freud, S. 9ff Das Über-Ich als Repräsentant des Gewissens M3 ÜBER-ICH Elternhaus, Schule, Gesellschaft Regeln, Normen, Werte ICH Bewusstsein AußenweltKonflikt ES Interessen und Wünsche Triebe, Bedürfnisse und Gefühle Gewissen N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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