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Aufgaben Beschreibe die Karikatur M1. Begründe anschließend mithilfe von M2 und M3, ob du der dargestellten Aussage zustimmst oder nicht. Erstelle eine Systematik der Kriterien für eine Standortwahl. (M2, M3) Erläutere mögliche Fehler bei der Wahl des Standorts. Arbeite Entscheidungskonflikte bei der Standortwahl heraus. Erstelle eine gewichtete Entscheidungsmatrix (vgl. Kap. 1, S. 14) für die Standortwahl eines selbst gewählten Unternehmens. 1. 2. 3. 4. 5. Handyproduktion in Deutschland?M 3 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 Könnten Sie kurz Ihre Tätigkeit beim zweitgrößten Unternehmen für Mobilfunkinfrastruktur der Welt beschreiben? Ich bin dort für die weltweite Produktion und Logistik von Telekommunikationsanlagen (Sendeanlagen, Antennen, Vermittlungsanlagen etc.) zuständig. Wir entwicklen und bauen selber keine Handys, sondern die o. g. Systeme. Früher bauten wir noch Handys in Deutschland, China und Shanghai. Bis wann hat Ihr Unternehmen Handys in Deutschland gefertigt und was waren die Gründe für die Verlagerung der Produktionsstätten? Bis Mitte 2008 wurden Handys in Bochum gebaut. Aufgrund der zu hohen Lohnkosten in Deutschland ist die Produktion im September 2008 nach Rumänien verlagert worden. Das Unternehmen war seinerzeit mithilfe von Subventionen von Bochum nach Rumänien gelockt worden. Man redet von ca. 60 Millionen Euro Zuschuss. Wir hatten die Subventionen von der Regionalverwaltung und dem rumänischen Staat erhalten, um die nötige Infrastruktur rund um die neue Fabrik zu errichten. Nur drei Jahre nachdem das Unternehmen die Handyproduktion aus dem Werk in Bochum nach Rumänien verlagert hat, wurde das Werk in Rumänien wieder geschlossen. Wir mussten sparen, weil das Unternehmen unter einem erheblichen Wettbewerbsdruck durch die Smartphone-Telefone der Konkurrenz steht. Die Fabrik in Rumänien soll deshalb verkaut und gleichzeitig eine neue in Vietnam für 200 Millionen Euro gebaut werden. Mehr als 80 % aller Komponenten, die in Handys verbaut sind, werden in China oder anderen asiatischen Ländern eingekaut . Außerdem wird die Mehrzahl der Handys heute im asiatischen Raum verkaut . Früher war Europa – insbesondere Deutschland – der größte Absatzmarkt, sodass eine Produktion in dieser Region sinnvoll war. Könnten Sie sich vorstellen, dass es jemals wieder eine Handyproduktion in Deutschland geben könnte? Die Lohnkosten sind zu hoch in Deutschland, es lohnt sich weder die einzelnen Komponenten in Deutschland zu produzieren, noch die einzelnen Komponenten zu Handys zusammenzubauen. Die Produktionsmethoden erfordern kein außergewöhnliches Know-how. Deutschland kann in der produzierenden Industrie nur noch mit neuen Schlüsseltechnologien, z. B. in der Medizintechnik, mithalten und Geld mit innovativen Ideen verdienen. Nach: Interview mit Josef Schneiders, Head of Supply Chain Unit at Nokia Siemens Networks, 10.6.2012 141 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d s C .C .B uc hn er V er la gs | |
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