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Arbeitsteilung: Adam SmithM 3 5 10 15 20 25 30 Ein wesentliches Mittel zur Verwirklichung des Wirtschat lichkeitsprinzips bei der Produktion ist die Arbeitsteilung. Der britische Nationalökonom Adam Smith hat schon zu Beginn der Industrialisierung die Vorzüge dieser Organisation von Fertigungsprozessen in seinem Werk h e Wealth of Nations aus dem Jahr 1776 tref end geschildert: „Der eine Arbeiter zieht den Draht, der andere streckt ihn, ein dritter schneidet ihn, ein vierter spitzt ihn zu, ein fünt er schleit das obere Ende, damit der Kopf aufgesetzt werden kann. Auch die Herstellung des Kopfes erfordert zwei oder drei getrennte Arbeitsgänge. Das Ansetzen des Kopfes ist eine eigene Tätigkeit, ebenso das Weißglühen der Nadel, ja, selbst das Verpacken der Nadeln ist eine Arbeit für sich. Um eine Stecknadel anzufertigen, sind somit etwa 18 verschiedene Arbeitsgänge notwendig. Die enorme Steigerung der Arbeit, die die gleiche Anzahl Menschen infolge der Arbeitsteilung zu leisten vermag, hängt von drei verschiedenen Faktoren ab: (1) der größeren Geschicklichkeit jedes einzelnen Arbeiters, (2) der Ersparnis der Zeit, die gewöhnlich beim Wechsel von einer Tätigkeit zur anderen verloren geht, und (3) der Eri ndung einer Reihe von Maschinen, welche die Arbeit erleichtern, die Arbeitszeit verkürzen und den Einzelnen in den Stand versetzen, die Arbeit vieler zu leisten.“ Adam Smith, der Wohlstand der Nationen, übers. von Horst Claus Recktenwald, München 1974, S. 9 f. insgesamt von Vorteil, wenn klügere Frauen Karriere machen und dümmere Männer zu Hause bleiben. Dass man Aufgaben trennt, fördert zusätzlich die Geschicklichkeit der Menschen – weil sie sich dann spezialisieren können. Dadurch können sie ihre Fähigkeiten leichter weiterentwickeln. Am Ende produzieren sie mehr in der gleichen Zeit. Der Volkswirt sagt: Die Arbeitsproduktivität steigt. Dadurch lohnt es sich für die Arbeitgeber eher, die Arbeitsplätze mit besseren Geräten und Werkzeugen auszustatten, vielleicht sogar mit Maschinen, Apparaten und Fahrzeugen. Es entstehen Anreize für permanente Investitionen und Innovationen. So beginnt der technische Fortschritt im Betrieb. Früher oder später schwappt er auf die gesamte Volkswirtschat über. Dann wächst die Wirtschat , und der Wohlstand einer Nation nimmt zu. So verbessern Arbeitsteilung und Spezialisierung zunächst die betriebswirtschat liche Ei zienz, als Folge davon auch die volkswirtschat liche. Die guten Auswirkungen der Arbeitsteilung gibt es nicht nur im kleinen Maßstab innerhalb von Familien, Betrieben, Dörfern und Ländern. Das Prinzip funktioniert auch, wenn man die ganze Welt betrachtet. Wenn sich verschiedene Länder die Arbeit teilen, ermöglicht das zusätzlichen Wohlstand, und zwar weltweit: Waren und Dienstleistungen werden dort hergestellt, wo sie am billigsten sind. Güter, die anderswo günstiger produziert werden als hier, werden importiert. Güter, die anderswo teurer hergestellt werden, werden exportiert. Der internationale Handel sorgt für den Ausgleich von Mangel und Überl uss. Titelseite von Adam Smith’ Hauptwerk (1776) 45 50 55 60 65 70 75 Berufliche Arbeitsteilung Sie entsteht durch Spezialisierung auf bestimmte Tätigkeiten (Kinderarzt, Internist, Augenarzt ...). Innerbetriebliche Arbeitsteilung Der Produktionsprozess eines Gutes, der vorher von einem Arbeiter alleine bewerkstelligt wurde, wird in einem Betrieb in Teilarbeiten zerlegt. Zwischenbetriebliche Arbeitsteilung Einzelne Betriebe spezialisieren sich auf bestimmte Produkte. Zum Beispiel produziert Betrieb A Reifen, während Betrieb B Stoßstangen produziert. Internationale Arbeitsteilung Sie findet statt, wenn die innerbetriebliche oder zwischenbetriebliche Arbeitsteilung über Landesgrenzen hinweg organisiert ist. Nach: Rainer Hank, Was Sie schon immer über Wirtschat wissen wollten, Frankfurt 2008. S. 152 f. 151 N r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d s C .C .B uc hn er V er la gs | |
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