Volltext anzeigen | |
Die Staatsverschuldung Griechenlands und die SchuldenkriseM 3 Aufgaben Belegen Sie mithilfe von M2 die Aussage in M3, dass die Staatsverschuldung „lange Zeit offenbar kein Problem“ war. Beschreiben Sie unter Einbeziehung von M1 und M2 die Zusammenhänge, durch die Griechenland „in existentielle Finanznöte“ kam (M3). Beziehen Sie bei Ihren Darstellungen den Aufbau des Staatshaushalts und das Kreislaufmodell mit ein. Erstellen Sie in der Gruppe ein Plakat, auf dem Sie möglichst prägnant auf die langfristigen Gefahren der Staatsverschuldung für Ihre Generation hinweisen. 1. 2. 3. Obwohl die Staatsverschuldung in Griechenland mehr und mehr ausuferte, war das lange Zeit off enbar kein Problem – getreu dem Motto: wo kein Kläger, da kein Richter. Erst mit Beginn der Finanzkrise änderte sich die Situation, und zwar schlagartig. Jetzt stand nicht nur Griechenland im Blickpunkt, sondern mit Spanien und Irland auch zwei Länder, die bis dahin ihre Schulden deutlich abgebaut hatten. Selbst Italien hatte seine Staatsverschuldung von einst über 120 Prozent des BIP auf immerhin rund 100 Prozent reduziert. Die Folgen der Finanzkrise machten diese Erfolge jedoch mit einem Schlag zunichte: Viele Länder mussten ihren Bankensektor mit Milliardenbeträgen vor dem Bankrott bewahren und in der anschließenden Wirtschaft skrise weitere Milliarden für Konjunkturpakete ausgeben – Geld, das sich die Staaten in aller Regel leihen mussten. Die wachsende Kreditnachfrage traf jedoch auf Finanzmärkte, an denen sogar kerngesunde Staaten oder Unternehmen Schwierigkeiten hatten, einen Kredit zu bekommen. Die Banken horteten ihr Geld, und die Ratingagenturen fi ngen an, die Zahlungsfähigkeit der Kreditnehmer sehr viel kritischer zu sehen, also verschuldete Länder herunterzustufen. Damit wurde es für diese Länder immer schwieriger auf den Kapitalmärkten neue Kredite zu akzeptablen Konditionen – sprich bezahlbaren Zinsen – aufzunehmen. Weil die anschließende Wirtschaft skrise zusätzlich viel Ratingagenturen Private Unternehmen, die die Kreditwürdigbzw. Zahlungsfähigkeit von Staaten und Unternehmen bewerten. Die Agenturen fassen das Ergebnis ihrer Untersuchung (Rating) in einer Buchstabenkombination zusammen, die i. d. R. von AAA (beste Qualität) bis D (zahlungsunfähig) reicht.Geld kostete, zum Beispiel durch sinkende Steuereinnahmen und steigende Sozialausgaben, gerieten immer mehr Staaten in existentielle Finanznöte – allen voran Griechenland. Nach: © 2012, IW Medien, Bertold Busch/Jürgen Matthes, Th ema Wirtschaft Nr. 130, Institut der deutschen Wirtschaft Köln Medien GmbH 2012, S. 4 5 10 15 20 25 30 35 Hochverschuldetes Griechenland Finanzierungsdefizit des Staates in % des BIP ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 ’10 ’11 ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 ’10 ’11 Quelle: EU-Kommission dpa · 12088 Staatsverschuldung in % des BIP – 5,2 – 2,9 – 3,7 – 7,7 – 12,7 – 12,2 – 12,8 99,2 97,1 112,6 124,9 135,4 100,0 95,6 105 82002_1_1_2015_096_123_Kapitel4.indd 105 15.05.15 11:07 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
![]() « | ![]() » |
» Zur Flash-Version des Livebooks |