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Analysieren Sie die Infografik M1 und erklären Sie in diesem Zusammenhang, inwiefern das einfache Kreislaufmodell das Verhalten der privaten Haushalte nur unzureichend erfasst. Erklären Sie vor dem Hintergrund des Textes M2, anhand des einfachen Kreislaufmodells, warum die Unternehmen keine Investitionsgüter produzieren könnten, wenn die Haushalte ihr gesamtes Faktoreinkommen für Konsumgüter ausgeben würden. Erweitern Sie Ihr Kreislaufmodell um den Sektor Vermögensveränderungen und um die Ströme Sparen der Haushalte, Bruttoinvestitionen und Abschreibungen (M3). Erläutern Sie, inwiefern sich der Vermögensveränderungssektor grundlegend von den Sektoren Haushalte und Unternehmen unterscheidet. Beantworten Sie die Frage in der Kapitelüberschrift. 1. 2. 3. 4. 5. Modell einer evolutorischen VolkswirtschaftM 3 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 Das Modell des einfachen Kreislaufs wird in der Fachsprache der Volkswirte als Modell einer geschlossenen stationären Volkswirtschaft ohne Staat bezeichnet. „Geschlossen“, weil keine Beziehungen zum Ausland bestehen, „stationär“, da nicht gespart und investiert wird, und „ohne Staat“, da es keinerlei staatliche Aktivitäten gibt. Dies sind die Prämissen, unter denen das Modell gilt. Um den Wirtschaft skreislauf realistischer zu gestalten, müssen wir weitere wichtige wirtschaft liche Aktivitäten in unserem Modell berücksichtigen, d. h. die Prämissen aufl ösen. Wenn wir die Prämisse stationär aufl ösen, dann gehen wir davon aus, dass die Haushalte Ersparnisse in Form von Sparbucheinlagen, Aktien, Fonds oder Pfandbriefen bilden. Die gedankliche Zusammenfassung aller Ersparnisse bildet den Strom der Ersparnisse der Haushalte. Investitionen können in unterschiedlicher Form gebildet werden. Einmal müssen die abgenutzten und verbrauchten Maschinen und Werkzeuge ersetzt werden. Man spricht von Ersatzinvestitionen. Die Aufwendungen, die in einer Volkswirtschaft durch den Wertverzehr an Investitionsgütern entstehen, bezeichnet man als Abschreibungen. Die Abschreibungen erfassen also die Wertminderungen aller Investitionsgüter in einer Wirtschaft speriode und sind damit genauso groß wie die Ersatzinvestitionen. Neben den Ersatzinvestitionen werden in einer wachsenden Volkswirtschaft noch Neuinvestitionen, auch Nettoinvestitionen genannt, getätigt. Neuinvestitionen erhöhen den Kapitalstock in einer Volkswirtschaft und sind das Kennzeichen einer evolutorischen Volkswirtschaft . Auch wenn Sie schon unter der Vielzahl an Fachbegriff en stöhnen, einer gehört unbedingt noch dazu: Bruttoinvestitionen. Die Bruttoinvestitionen ergeben sich aus der Summe von Neuund Ersatzinvestitionen. Eine Volkswirtschaft , in der die Haushalte sparen und die Unternehmen investieren, bezeichnet man als Modell einer geschlossenen evolutorischen Volkswirtschaft ohne Staat. Damit der evolutorische Kreislauf geschlossen ist, erfasst man die Ströme Sparen und Investieren in dem neuen Sektor Vermögensveränderung. Der Vermögensveränderungssektor zeigt, wie viel und in welcher Form Vermögen während einer Wirtschaft speriode gebildet worden ist. Er ist sozusagen die Registrierkasse in einer Volkswirtschaft . Abschreibungen Abschreibungen werden von Unternehmen vorgenommen, um den Wertverlust ihrer Anlagen (Gebäuden, Fahrzeugen, Maschinen, Computern etc.), der z. B. durch Abnutzung oder Alterung entsteht, auszugleichen. Die Abschreibungen der Wertverluste werden vom Gewinn eines Unternehmens abgezogen und vermindern diesen. Bruttoinvestitionen Nettobzw. Neuinvestitionen + Ersatzinvestitionen = Bruttoinvestiti onen Prämisse Annahme, Voraussetzung (eines Schlusses) Kapitalstock Bestand an Sachkapital in einer Volkswirtschaft wie Gebäude oder Maschinen, die für die Produktion von Gütern eingesetzt werden Aufgaben Nach: Günter Schiller, Wirtschaft macchiato, München 2011, S. 62 ff . 51 82002_1_1_2015_036_061_Kapitel2.indd 51 15.05.15 11:02 N r z u Pr üf zw ec ke Ei ge nt um s C .C .B uc hn r V rla gs | |
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