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Das Grundprinzip der Wettbewerbsordnung ist nach Eucken ein funktionierendes Preissystem. Danach sind zunächst verschiedene wirtschaft spolitische Maßnahmen zu vermeiden, z. B. staatliche Subventionen, Herstellung staatlicher Zwangsmonopole, allgemeine Preisstopps, Einfuhrverbote usw. Darüber hinausgehend fordert Eucken eine aktive Ordnungspolitik, die darauf abzielt, eine Marktform, welche dem Idealtyp der vollständigen Konkurrenz möglichst nahe kommt, zu etablieren. Denn nur wenn sich frei bildende Preise in Angebot und Nachfrage widerspiegeln, kann das Lenkungsproblem in einer Marktwirtschaft zufrieden stellend gelöst werden. Damit das Preissystem funktioniert, ist Währungsstabilität notwendig. Aus diesem Grund hat Eucken von einem Primat der Währungspolitik gesprochen. Ohne Währungsstabilität verlieren die Preise ihre Signalfunktion für die veränderten Bedingungen von Angebot und Nachfrage. Auch off ene Märkte sind eine 5 10 15 20 5 Der Ordoliberale Walter Eucken schuf in der ersten Hälft e des 20. Jahrhunderts einen neuen Entwurf für eine menschenwürdige „Wettbewerbsordnung“. In seinen „Grundsätzen der Wirtschaft spolitik“ (posthum 1952 erschienen) identifi ziert er die steuernden Prinzi pien dieser Wettbewerbsordnung. Insbesondere benennt er Konstituierende und regulierende Prinzipien in der ordoliberalen Theorie Walter Euckens M 1 Konstituierende Prinzipien in der ordoliberalen Theorie Walter Euckens M 2 Was sind die grundlegenden Strukturprinzipien der Sozialen Marktwirtschaft? Nach: A. Schüller/H. G. Krüsselberg, Grundbegriff e zur Ordnungstheorie und Politischen Ökonomik, Marburg 1991 sieben konstituierende und vier regulierende Prinzipien. Seine Th eorie hatte großen Einfl uss auf die Wirtschaft sordnung der Sozialen Marktwirtschaft . 10 Monopolkontrolle Berücksichtigung von anomalem Arbeitsangebot Einkommenspolitik Korrektur externer Effekte Primat der Währungspolitik Privateigentum Offene Märkte Vertragsfreiheit Konstanz der Wirtschaftspolitik Haftung Grundprinzip: funktionsfähiges Preissystem Bei den konstituierenden Prinzipien (im Kreis, vgl. M2) formuliert Walter Eucken im Wesentlichen die Bedingungen für einen funktionierenden Markt. Bei den regulierenden Prinzipien (außerhalb des Kreises, vgl. M3) formuliert er die Rahmenbedingungen, die der Staat setzen bzw. die Eingriff e, die er ggf. vornehmen muss, um ein sozial verträgliches Funktionieren des Marktes sicherzustellen. 81 82002_1_1_2015_062_095_Kapitel3.indd 81 15.05.15 11:06 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge tu m d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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