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175 5 10 5 10 15 Q1 Der Weg nach China Der Gelehrte Ptolemaios, der im 2. Jahrhundert n. Chr. in Alexandria lebte, berichtet über den Landweg nach China. Ptolemaios hat viele seiner Informationen aus dem heute verlorenen Werk des Marinos von Tyros, der am Anfang des 2. Jahrhunderts im östlichen Mittelmeerraum gelebt hat: Die Route zu den Serern [Chinesen] ist durch den Handelsverkehr bekannt geworden. Marinos berichtet nämlich, dass der Makedonier und Kaufmann Maes aufgeschrieben habe, wie lang die Strecke sei; er sei zwar nicht selbst nach China gegangen, habe aber einige Leute zu den Serern gesandt. Es scheint, dass Marinos den Berichten von Handelsreisenden misstraut hat. Marinos sagt, dass sie sich nicht darum bemühten, Kenntnisse zu erwerben, da sie nur an den Handelsgeschäften interessiert seien und zudem übertrieben sie die Länge der Wege, weil sie Angeber seien. Nach: Ptolemaios, Geographia 1,11,6 8 , Übersetzung: Klaudios Ptolemaios, Handbuch der Geographie, hrsg. von Alfred Stückelberger, Basel 2006, S. 85 (bearbeitet von Björn Onken). Q2 Ein Chinese beschreibt das Römische Reich Die chinesische Chronik Hou Han shu wurde in der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts von dem hohen Beamten Fan Yeh verfasst. Er berichtet darin auch über das Römische Reich im 1. 3. Jahrhundert n. Chr.: Sein Gebiet umfasst über 400 mit Mauern geschützte Städte. Die äußere Mauer der Städte ist aus Stein. Im Land wachsen neben Pinien und Zypressen auch alle anderen Arten von Bäumen und Pflanzen. Ihre Lebensgewohnheiten sind die folgenden: Sie widmen sich der Landwirtschaft und ziehen eine große Zahl von Maulbeerbäumen für den Seidenwurm. Sie alle rasieren ihre Köpfe, aber tragen mit Stickereien verzierte Kleidung. Ihr König fährt in einem kleinen Wagen überdacht von einem Baldachin. In allen Räumen seines Palastes sind die Säulen aus Glas, genau wie das Essgeschirr. Sie machen Münzen aus Gold und Silber. Aus: Hou Han shu 88, zitiert nach: Donald D. Leslie / Kenneth H. J. Gardiner: The Roman Empire in Chinese Sources (Universitá di Roma „La Sapienzia“, Studi Orientali XV), Rom 1996, S. 47 49 Q3 Verladen exotischer Tiere auf ein römisches Schiff In Nordafrika gefundenes Mosaik, 4. Jh n. Chr. Die Transporte von Asien erfolgten auf ähnlichen Schiffen. Q4 Chinesisches Bronzemodell Einspänniger Reisewagen mit Baldachin. Chinesisches Bronzemodell 1. 2. Jh. n. Chr. 1. Beschreibe die Handelsbeziehungen zwischen Rom und dem Osten. 2. Erkläre die Rolle der Händler bei der Ausweitung des geografi schen Wissens in römischer Zeit (Q1). 3. Vergleiche den chinesischen Bericht (Q2) über das Römische Reich mit deinem Wissen über Rom. 4. Nenne mögliche Gründe, woher die Chinesen die unzutreffende Vorstellung bekommen haben könnten, dass der römische Kaiser in einem Bal dachinwagen fährt (Q2, Q4 und Verfassertext). N u r zu P rü fz w e c k e n E ig n tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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