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Q3 Der Mund des Toten wird geöffnet Ausschnitt aus dem Totenbuch des Schreibers Hunefer, Papyrus, um 1300 v. Chr. Bevor der Tote in den Sarg gelegt und das Grab verschlossen wurde, berührte ein Priester den Mund des Toten mit einem besonderen Gerät. Dazu sprach er die Beschwörung: „Öffne deine Nase, damit du atmest. Öffne die Augen, damit du siehst. Öffne den Mund, damit du essen kannst.“ So sollte der Verstorbene im Jenseits wie auf der Erde leben können. 79 1. Beschreibe die einzelnen Schritte der Einbalsamierung und des Begräbnisses (Q2, Q3). 2. Erkläre, warum das Totengericht für die Ägypter so wichtig war (Q4, Verfassertext). 3. Begründe, warum wir aus Grabbeigaben und Malereien wichtige Informationen über das Leben der Ägypter erfahren können. 4. Erkundigt euch in euren Familien oder bei euren Geistlichen (z. B. Pfarrern, Imame), welche Bestattungsbräuche und welche Gedanken über die Zeit nach dem Tod es in den verschiedenen Religionen gibt. Berichtet über eure Ergebnisse und vergleicht sie mit den Vorstellungen der Ägypter. Q4 „Ich habe kein Unrecht getan!“ Rede vor dem Totengericht aus dem Totenbuch des Schreibers Hunefer, um 1300 v. Chr.: Gruß Dir, Du größter Gott, Herr der Vollständigen Wahrheit! Ich habe kein Unrecht gegen Menschen begangen, und ich habe keine Tiere misshandelt. […] Ich habe keinen Gott beleidigt. Ich habe kein Waisenkind an seinem Eigentum geschädigt. […] Ich habe nicht Schmerz zugefügt, niemanden hungern lassen, ich habe keine Tränen verursacht. Ich habe nicht getötet, und ich habe auch nicht zu töten befohlen; niemandem habe ich Leid angetan. […] Ich habe am Kornmaß nichts hinzugefügt und nichts vermindert. Ich habe das Flächenmaß nicht geschmälert und am Ackerland nichts geändert. […] Ich habe das Überschwemmungswasser nicht zurückgehalten in seiner Jahreszeit, ich habe dem fließenden Wasser keinen Damm entgegengestellt. […] Ich bin rein, ich bin rein, ich bin rein, ich bin rein! Das Totenbuch der Ägypter, Spruch 125, übers. von Erik Hornung, Zürich 1990, S. 233 ff. Lesetipps: Renate Germer: Pulsar Estudio, Buenos Aires, Mumien aus aller Welt. Was ist was? Bd. 84, Nürnberg 2006 (Informatives Sachbuch mit zahlreichen Abbildungen) James Putnam: Das Geheimnis der konservierten Menschenund Tierkörper, Hildesheim 2005 (Informatives Sachbuch mit zahlreichen Abbildungen) Hörtipp: Rosa Naumann: Der Gehilfe des Mumienmachers [Audiobook] (Audio CD), Hamburg 2008 (Roman über einen Jungen, der die Kunst des Mumifi zierens erlernt) Internettipp: www.selket.de/mumienund-totenkult.html Exkursionstipp: Im Schloss Friedenstein in Gotha befi ndet sich eine der ältesten Sammlungen ägyptischer Altertümer. 5 10 15 Q5 Kanope Gefäß für die Eingeweide, um 1200 v. Chr. N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu d e s C .C . B u c h n e r V e rl a s | |
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