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221 Q3 Bergleute im Stollen Foto um 1890. Die Gefahren im Bergbau waren groß. Bergleute sichern ihren Arbeitsplatz unter Tage durch Holzbalken. 1. Gib wider, warum Unternehmer in ihren Fabriken ab 1900 immer häufi ger Kontrolluhren (Q1) einsetzten. 2. Nenne den Zweck der Fabrikordnung (Q4). 3. Bewerte das Verhältnis zwischen Fabrikherren und Arbeitern bzw. Angestellten. (Q1, Q2, Q3, M1, Verfassertext) 4. Beurteile, welche Rolle weibliche Angestellte spielen konnten. 5. Führt ein Gespräch zwischen einem Aufseher und einem unpünktlichen Arbeiter. Der junge Fabrikarbeiter hat noch vor einem Monat als Handwerker auf einem Dorf gearbeitet. Er ist seit drei Wochen Fabrikarbeiter und ist bereits drei Mal unpünktlich gewesen, was zu Geldstrafen geführt hat. Der Aufseher ist für den reibungslosen Ablauf in der Fabrikhalle verantwortlich. 6. Die Verfassung der Bundesrepublik schützt den Sonntag als Tag der Arbeitsruhe ausdrücklich (GG Art. 140). Nimm Stellung zu den Forderungen nach verkaufsoffenen Sonntagen. Q4 Fabrikordnung Die Arbeitsordnung der Firma Friedrich Krupp (Essen) von 1841: In letzter Zeit immer mehr eingerissene Unordnungen, besonders häufiges Zuspätkommen, erfordern die strenge Handhabung des hier Folgenden: 1. Fünf Minuten nach 6 Uhr oder nach dem Glockenschlage, womit die Arbeit beginnt, wird aufgeschrieben, wer fehlt, wer später kommt, muss sich melden, weil sonst von ihm keine Notiz genommen wird. 2. Wer mehr als 5 Minuten zu spät kommt, steht sich nicht besser, als wer eine ganze Stunde zu spät kommt, und wird um 1/4 Taglohn bestraft, kommt dies aber binnen 14 Tagen zweimal vor, so kostet es das zweite Mal 1/2 Taglohn. 3. Ein Zuspätkommen von mehr als einer Stunde, z. B. 1 1/2 oder 2 Stunden wird angesehen, als ob es 1/4 Tag wäre, und erhält 1/2 Taglohn Abzug, und wenn dies binnen 14 Tagen zweimal geschieht, ein ganzer Taglohn. 4. Für 1/2 Tag Ausbleiben wird ein ganzer Tag abgezogen und für 1 Tag: 2 Tage […] 7. Eine begründete Entschuldigung entbindet von jeder der vorn erwähnten Strafen, jedoch muss diese Entschuldigung am ers ten halben Tag, nachdem mit der Arbeit wieder angefangen ist, in geziemender Weise vorgebracht werden. Jürgen Kuczynski, Die Geschichte der Lage der Arbeiter unter dem Kapitalismus, Teil I, Bd. 2, Berlin 1962, S. 196 ff. 5 10 15 20 25 Internettipp: Zum heutigen Arbeitszeitgesetz und zur regelmäßigen „werktäglichen Arbeitszeit der Arbeitnehmer“ siehe http://www.gesetze-iminternet.de/arbzg/index. html (Stand 21. 1. 2012) M1 Frauen verdrängen Männer Ein Geschichtswissenschaftler verdeutlicht 2005 die Verbindung zwischen Technik und Frauenberufen: Um die Jahrhundertwende wurden die Schreibarbeiten in den Kontoren der großen Unternehmen immer noch von jungen Handelsgehilfen von Hand ausgeführt. Wettbewerbe und Meisterschaften in Schreibmaschineschreiben belegen, dass Männer und Frauen gegeneinander angetreten sind. Nachdem in den 1880er-Jahren noch die Hersteller selbst Kurse im Schreibmaschineschreiben anboten, war das neue Fach seit den 1890er-Jahren bereits in den Handelsschulen vertreten. Da die Lehrgänge mit dem Erlernen von Stenografi eren verbunden waren, belegten immer mehr Frauen die Kurse, um ihre Qualifi kation zu verbessern. Auf diese Weise verdrängten sie die männlichen Kräfte aus den Schreibpositionen; Schreibmaschineschreiben galt seit den 1920er-Jahren als reiner Frauenberuf. Nach: Flurin Condrau: Die Industrialisierung in Deutschland, Darmstadt 2005, S. 89 f. 5 10 15 Lesetipp: Gabriele Beyerlein: Schwarzes Wasser, Stuttgart 2010 (Roman um Hans, den Sohn eines Flößers im Schwarzwald, der um 1850 spielt. Hans möchte auch Flößer werden, doch der Beruf ernährt die Familie nicht mehr. Als sein Vater nach Amerika geht, muss Hans versuchen, mit seiner Arbeit in der Tuchfabrik die Familie durchzubringen) N r zu P rü fz w c k e n E ig n tu m d e s C .C . B u c h n e r V rl a g s | |
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