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241 5 10 15 20 25 30 5 10 15 20 Q1 Haushaltsund Fachschulen in Preußen Der Staat setzt sich für die wirtschaftliche Ausbildung des weiblichen Geschlechts ein. Immer mehr Mädchen dürfen die vorhandenen Lehranstalten besuchen, wie z. B. Kunstgewerbeschulen, Textilschulen, die kaufmännischen Fortbildungsschulen und andere. In den Königlichen Handelsund Gewerbeschulen erhalten nicht mehr schulpflichtige Mädchen Gelegenheit, sich für einen gewerblichen oder kaufmännischen Beruf oder als technische Lehrerin sowie als Stütze der Hausfrau oder für die Führung eines Haushalts vorzubereiten. An den Schulen bestehen demnach Lehrkurse für einfache Handarbeiten, Maschinennähen, Wäscheanfertigung, Schneidern, Putzmachen, Kunsthandarbeit, Plätten und Waschen, Haushaltungskunde, Kochen, Handelsfächer und für Musterzeichnen. Im Jahr 1902 wurden 33 Haushaltungsund Fachschulen für Mädchen – unter ihnen 16 Vereinsund Privatschulen – von 2831 Schülerinnen besucht. Nach: http://www.archive.org/stream/p3dasunterrichts04 lexiuoft/p3dasunterrichts04lexiuoft_djvu.txt in drei Zeichen herauf und hinweg zu tun. Gibt der Lehrer z. B. zum Heraufnehmen des Lesebuchs durch nicht zu starkes Klappen seiner Hände das Zeichen „Eins“, dann erfassen die Kinder das unter der Schultafel liegende Buch; beim Zeichen „Zwei“ erheben sie das Buch über die Schultafel; beim Zeichen „Drei“ legen sie es geräuschlos auf die Schultafel nieder, den Blick wieder, wie früher, unverwandt und fest auf den Lehrer gerichtet. Nach: Carl Kehr: Die Praxis der Volksschule, Gotha 91880, S. 45 f. und 49 Q2 Disziplin der Schüler Ein Fachbuch für Volksschullehrer empfi ehlt 1880 folgende Regeln für den Unterricht: Damit jede Störung des Unterrichts unmöglich gemacht werde, hat der Lehrer darauf zu achten: a) dass alle Schüler anständig, gerade, mit dem Rücken angelehnt und in Reihen hintereinander sitzen, damit der Lehrer alles übersehen kann; b) dass jedes Kind seine Hände geschlossen auf die Schultafel legt, damit alle Spielereien auf der Tafel, alle ungehörigen Beschäftigungen unter derselben unmöglich gemacht werden; c) dass die Füße parallel nebeneinander auf den Boden gestellt werden; d) dass sämtliche Schüler dem Lehrer fest ins Auge schauen. Alle langen Reden müssen wegfallen; hier muss ein Wink des Auges oder der einzige (ruhig gesprochene) Ausruf: „Achtung!“ oder „Sitzen!“ genügen, um die gesamte Schulordnung sofort wiederherzustellen. Wenn gelesen oder geschrieben werden soll, haben die Kinder die betreffenden Lehrmittel 1. Im 19. Jahrhundert war die Vorstellung weit verbreitet, dass Frauen geistig nicht in der Lage seien, wissenschaftlich zu arbeiten. Dieses Vorurteil ist mittlerweile widerlegt. Nennt Gründe, warum sich die einen für eine bessere Ausbildung von Frauen eingesetzt haben, andere dagegen. 2. Erkläre, warum bei der Ausbildung Mädchen aus Arbeiterfamilien zusätzlich benachteiligt waren. 3. Fasst die Änderungen zusammen, die es bei den Schulen im 19. Jahrhundert gab. Welche Bereiche könnt ihr dabei unterscheiden? 4. Nehmt die Sitzhaltung ein, die in Q2 gefordert wird. Beschreibt dann eure Gefühle und Empfi ndungen dabei. 5. Erläutert, welche Ziele die Maßnahmen in Q2 gehabt haben. 6. Vergleicht den Lehrplan M1 mit eurem Lehrplan. In welchen Fächern, die ihr habt, haben sich neuere technische Entwicklungen ausgewirkt? 7. Erörtert, was eurer Meinung nach in Schulen verändert werden müsste, um besser auf den späteren Beruf vorzubereiten. M1 Lehrplan Realschule Gerhardt Giese: Quellen zur deutschen Schulgeschichte seit 1800, Göttingen 1961, S. 184 Lfd. Zahl der Stunden in Klasse Nr. Fach 9 8 7 6 5 4 3 2 1 zus. 1 Religion 3 3 3 2 2 2 2 2 2 21 2 Deutsch 9 10 10 7 5 5 5–6 5–6 5–6 61–64 3 Englisch – – – – 4–5 4–5 3–4 3–4 3–4 17–22 4 Französisch* – – – – – – (4–5) (4–5) (4–5) (12–15) 5 Geschichte – – – – 1 2 2 2 2 9 6 Erdkunde – – 2 2 1 2 2 2 2 13 (Heimatkunde in Klasse 7 und 6) 7 Rechnen 4 5 5 4 4–5 4–5 4–6 4–6 4–5 38–45 (m. Buchführung) und Raumlehre 8 Naturkunde – – – 2 2–3 2–3 3–4 3–4 3–4 15–20 9 Schreiben – 2 2 2 1 1 – – – 8 10 Zeichnen – – – 2 2 2 2 2 3 13 11 Singen 1 1 1 2 2 2 1 1 – 11 12 Turnen 1 1 1 3 3 3 3 3 3 21 13 Handoder – – – (2) (2) (2) (2) (2) (2) (12) Gartenarbeit* N u r zu P rü fz w e c k e n E ig n tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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