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243 5 10 15 20 25 Q3 Flussfi scherei Kontra chemische Industrie Ein Unternehmen der chemischen Industrie verteidigt 1890 das Einleiten von Abwässern in Flüsse gegen Vorwürfe der Flussfi scherei: Wie weit hat die Fischerei eine Berechtigung gegenüber den Interessen der chemischen Industrie in der Abwässerfrage? Es hat sich herausgestellt, dass für ganz Deutschland der wirtschaftliche Wert der Industrien, welche Abwässer liefern, ca. tausendmal größer ist als der Wert der Binnenfi scherei in Seen und Flüssen, also sicher mehr als tausendmal größer als der Wert der Flussfi scherei. Haben sich an einem kleinen Flusse, wie z. B. Wupper, Emscher, Bode und anderen, so viele Fabriken angesiedelt, dass die Fischzucht in denselben gestört wird, so muss man dieselbe preisgeben. Die Flüsse dienen dann als die wohltätigen, natürlichen Ableiter der Industriewässer nach dem Meere. Die Fischerei hat auf ein Flussgebiet, an dem gewerbliche und industrielle Anlagen errichtet worden sind oder werden, keinen Anspruch auf alleinige Berechtigung, und wenn die besten Einrichtungen für Reinigung der Abwässer getroffen und diese vom Staat durch seine technischen Beamten gutgeheißen worden sind, so hat die Fischerei kein weiteres Vorrecht zu beanspruchen. In solchen Fällen muss das geringfügige Interesse der Fischzucht dem überwältigenden Interesse der Industrie weichen. Nach: Konrad Wilhelm Jurisch: Die Verunreinigung der Gewässer, Berlin 1890, S. 103; zitiert nach: Franz-Josef Brüggemeier und Michael Toyka-Seid (Hrsg.): Industrie-Natur. Lesebuch zur Geschichte der Umwelt im 19. Jahrhundert, Frankfurt am Main u. a. 1995, S. 145 f. 1. Versucht, möglichst viele Vorund Nachteile der Industrialisierung zusammenzustellen. 2. Arbeitet bei den Fällen, die im Verfassertext unten genannt sind, die gegenseitigen Interessen heraus. Wägt ab, welches Interesse eurer Meinung nach am stärksten ins Gewicht fällt. 3. Beschreibt die Veränderungen, die auf den beiden Karten (Q4) erkennbar sind. 4. Informiert euch, wie sich eure Gegend vom 19. Jahrhundert bis heute verändert hat. Entscheidet, welche Veränderungen positiv, welche vielleicht negativ sind. Q4 Eine Landschaft verändert sich Karten von Wandsbek, 1800 (oben) und 1880 (unten). Q2 „Pfui Deifel“ Skizze von Heinrich Kley, um 1905. N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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