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79 Q3 Belagerung einer befestigten Stadt Kupferstich von Albrecht Dürer, 1527. Q3 Büchsenmeister Holzschnitt, 1547. Für die Artillerie (Teile des Heeres, die mit Kanonen ausgerüstet sind) wurden Zeugmeister (Waffenmeister), Kriegsbaumeister und Büchsenmeister immer wichtiger. Auf dem Bild wird gezeigt, wie von Büchsenmeistern eine Kanone in Stellung gebracht wird. Mithilfe ihrer Geräte können sie die Reichweite der abzuschießenden Kugeln einstellen. Q2 Der schmutzige Krieg In einem Kriegstagebuch heißt es über einen Krieg, der 1449/1450 bei Nürnberg stattfi ndet: Am Dienstag vor Pfi ngsten (19. Mai) zog man gegen Abend hier hinaus mit viel Fußvolk und mit Schweizer Söldnern. Man hatte viele Wagen und Karrenbüchsen1 dabei und zog in Richtung Emskirchen. Am Mittwoch (20. Mai) kamen sie in der Morgenfrühe dort an, verbrannten das Dorf und stürmten den Kirchhof. Da wehrten sich die Bauern sehr heftig und verwundeten sehr viele von den Unseren, schossen auch etliche tot. Die Unseren gewannen den Kirchhof und erschlugen sehr viele Bauern. Einige Bauern hatten sich auf dem Kirchturm verschanzt und wollten sich nicht ergeben. Da befahlen die Unseren dem Pfarrer, das hinauszutragen, was zu der Kirche gehörte.2 Sie zündeten die Kirche an und ließen sie ausbrennen. Und sie nahmen von dort, was sie an Plunder und Hausrat fanden, auch etliche Fässer Wein, luden alles auf und führten es [nach Nürnberg] herein. Auch verbrannten sie an dem gleichen Tag sehr viele Dörfer, die um Emskirchen lagen. Danach zogen sie wieder heim und brachten mehr als 300 Kühe und 100 Schweine, etliche Schafe und zahlreiche gefangene Bauern. Nach: Lebenswelten. Quellen zur Geschichte der Menschen und ihrer Zeit, Bd. 2: Alteuropa 800 bis 1800, hg. von Gerhard Fouquet und Ulrich Mayer, Stuttgart 2001, S. 126 1 Karrenbüchse: alte Bezeichnung für Kanone. Sie hatte ein Gestell mit Rädern. 2 Gemeint sind wohl Gewänder, Kreuze, Abendmahlskelch, Heiligenstatuen, Kerzenleuchter und andere kostbare kirchliche Gerätschaften. 1. Vergleiche die Befestigungsanlagen in Q3 mit einer mittelalterlichen Stadt oder Burg. Was war neu? Welche Auswirkungen hatte dies vermutlich auf das Leben in der Stadt und auf dem Land? 2. Entnimm dem Bild Q4, was es bedeutet, ein Geschütz „in Stellung“ zu bringen. Erkläre, was ein Büchsenmeister alles beherrschen musste und was die Schwierigkeiten dabei waren. 3. Diskutiert, wozu die Maschinen, die in Q5 abgebildet sind, dienen. Erläutert dabei, wie sie funktionieren sollten. 4. Verfasse anhand der Quelle Q1 und Q2 eine Kriegsordnung. Was ist erlaubt, was nicht? – Vergleiche dies mit Regeln, die deiner Meinung nach in heutigen Kriegen gelten müssen. 5 10 15 20 25 Q5 Kriegsmaschinen Skizzen von Leonardo da Vinci, 1486. N u r zu P rü fz w e c k e n E ig n tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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