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81 Q3 „... dass gewisse Leute diese Kunst missbrauchen“ Erzbischof Berthold von Mainz erlässt am 22. März 1485 folgendes Gesetz: Obwohl die Druckerkunst es leicht macht, die Werkzeuge der Bildung zu beschaffen, so haben wir doch erfahren, dass gewisse Leute diese Kunst missbrauchen. Sie haben nämlich Bücher, die von göttlichen Dingen handeln, aus der lateinischen in die deutsche Sprache übersetzt. Laien1 und ungelehrte Menschen und das weibliche Geschlecht, in deren Hände die Bücher fallen, können nicht das wahre Verständnis herauslesen. Da der wahre Anfang der Buchdruckkunst in diesem unserem goldenen Mainz mit Gottes Willen hervorgetreten ist, soll auch von uns diese Kunst geschützt werden. Daher befehlen wir, keine Werke aus der lateinischen oder sonst einer Sprache ins volkstümliche Deutsch zu übersetzen, wenn nicht die Werke vor der Drucklegung durch Doktoren der Universität Mainz durchgesehen und zum Druck freigegeben wurden. Nach: Joachim Leuschner: Die Kirche des Mittelalters, Stuttgart 1962, 46 f. 1 Laien: Menschen ohne Priesterweihe 1. Fasse zusammen, welche Werkzeuge und Materialien eine Buchdruckerei benötigte. 2. Erkläre, warum ein Drucker viel Geld investieren musste, bevor sich Gutenbergs Erfi ndung auszahlte. 3. Der Buchdruck in einer Druckerei führte dazu, dass sich die dort Beschäftigten spezialisierten. Erläutere die Tätigkeiten, die die einzelnen Arbeitskräfte auf dem Bild Q2 ausführen. Wozu dienen die schrägen Tische mit den Vertiefungen im oberen Teil des Bildes? 4. Erkläre, auf welche Kunden Drucker wie Johannes Gutenberg hoffen durften. 5. Suche Gründe dafür, warum es seit der Renaissance immer wichtiger wird, dass sich Menschen in ihren Berufen spezialisieren. 6. Entscheide, ob es deiner Meinung nach Gründe geben kann, die gegen die Veröffentlichung eines Buches sprechen. 5 10 15 Exkursionstipp: Druckereimuseum, Erfurt Internettipps: Gutenberg-Museen kannst du bequem vom Schreibtisch aus besuchen: Gutenberg-Museum Mainz: www.gutenbergmuseum.de Gutenberg-Museum Freiburg im Üechtland: www.gutenberg museum.ch Die erhaltenen GutenbergBibeln, die ersten gedruckten Bücher, sind heute sehr kostbar. Zwölf Exem plare sind vollständig eingescannt und online lesbar. Das Exemplar, das in Göttingen aufbewahrt wird, kannst du z. B. unter folgendem Link betrachten: www.gutenbergdigital.de/ gudi/start.htm M1 Herstellung der beweglichen Lettern Jede Schriftart hatte eine oder mehrere Einkerbungen. So konnten die Drucker schnell erkennen, ob versehentlich ein Buchstabe einer anderen Schrift genommen wurde. Lesetipp: Wiebke von Thadden: Thomas und die schwarze Kunst. Ein Roman aus der Frühzeit des Buchdrucks, Weinheim 2001 Der Bauernjunge Thomas lebt Ende des 15. Jahrhunderts, ist fasziniert von Büchern und will „Druckerherr“ werden, doch der Weg zur schwarzen Kunst ist weit und die Zeit nicht ohne Gefahren. N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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