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89 1. Stelle dar, warum in der Kirche nach Luthers Auffassung keine Reform gelingen konnte (Q3). 2. Erkläre, warum Kaiser Karl V. hart gegen Luther und vor allem gegen seine Anhänger vorging (Q4). 3. Überlegt gemeinsam: Was wären die Folgen gewesen, wenn Karl V. jedem im Reich erlaubt hätte, sich Luthers Lehre anzuschließen? 4. Auch heute werden moderne Informationstechniken (SMS, Twitter, Blog) zur Verbreitung neuer Ideen genutzt. Nenne Beispiele. Vergleiche mit dem Buchdruck zur Zeit Luthers. Q5 Ablasshandel Holzschnitt, 1521. Kritisiert wird der Ablasshandel: Links hält ein Mönch auf der Kanzel das Schriftstück mit fünf Siegeln in Händen, mit dem der Papst den Ablasshandel erlaubt. Rechts unten werden die Ablassbriefe verkauft. Die Truhe für das Geld steht unterhalb des Kreuzes, das die Dornen krone Jesu trägt und vor dem Altar steht. Links und rechts neben dem Kreuz hängen Wappen des Papstes mit der Papstkrone. Q3 Gegen das Papsttum Martin Luther erklärt 1520, warum seiner Meinung nach der Papst nicht das rechtmäßige Oberhaupt der Kirche ist: Die Romanisten [= Anhänger des Papstes] haben mit großer Behändigkeit drei Mauern um sich gezogen, womit sie sich bisher beschützt haben, sodass niemand sie hat reformieren können, wodurch die ganze Christenheit gräulich gefallen ist. Zum ersten: wenn man mit weltlicher Gewalt auf sie eingedrungen ist, haben sie festgesetzt und gesagt, weltliche Gewalt habe kein Recht über sie, sondern umgekehrt: die geistliche sei über der weltlichen. Zum zweiten: hat man sie mit der heiligen Schrift tadeln wollen, setzen sie dagegen, es gebühre niemand die Schrift auszulegen als dem Papst. Zum dritten: drohet man ihnen mit einem Konzil, so erdichten sie, es könne niemand ein Konzil berufen als der Papst. Wie kämen wir denn dazu, dass wir stillhalten und schweigen sollten, wo der Papst oder die Seinen teufl ische Worte oder Werke vornähmen? Die Taufe, Evangelium und Glauben, die machen allein geistlich und Christenvolk. Demnach werden wir allesamt durch die Taufe zu Priestern geweiht. Nach: Martin Luther: An den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung, 1520. Luther Gesammelte Werke, Bd. 2, S. 158-160, 164, Digitale Bibliothek Bd. 63, S. 1326 f., 1335 jedem einzelnen, dass Ihr Martin Luther nicht in Euer Haus aufnehmt, nicht bei Hofe empfangt, ihm weder zu essen noch zu trinken gebt, ihn nicht versteckt, ihm nicht mit Worten oder Werken heimlich noch öffentlich irgendeine Hilfe erweiset, sondern wo Ihr ihm beikommen, ihn ergreifen und seiner mächtig werden könnt, ihn gefangen nehmt und uns wohlbewahrt zusendet. Aber gegen seine Verbündeten, Anhänger, Verberger, Vorschubleister, Gönner und Nachfolger sowie deren Güter sollt Ihr in dieser Weise handeln: nämlich sie niederwerfen und fangen und ihre Güter in Eure Hände nehmen und sie zu Eurem eigenen Nutzen verwenden und behalten ohne irgendeine Behinderung. Zit. nach: Reiner Strunk (Hrsg.): Die Reformation, Stuttgart 1984, S. 35 f.Q4 Aus dem „Wormser Edikt“ Kaiser Karl V. erlässt 1521 in Worms eine Anordnung, wie seine Untertanen den „Ketzer“ Luther behandeln sollten: Martin Luther verharrt also ganz verhärtet und verkehrt in seinen offenkundigen ketzerischen Auffassungen und wurde deshalb von all denen, die Gottesfurcht und Vernunft haben, für töricht oder vom bösen Geist besessen gehalten. Daher gebieten wir Euch allen und 5 10 15 20 25 30 5 10 15 20 Internettipps: Imformationen über Luthers Leben und Werk bieten www.luther.de und www.martinluther.de Exkursionstipp: Das Augustinerkloster in Erfurt, in dem Martin Luther von 1505 bis 1511 als Mönch lebte, bietet eine Dauerausstellung; Informationen dazu unter www.augustinerkloster.de/ kirche-und-kloster/ ausstellung.html N u r zu P rü fz w e c k e n E ig n tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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