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93 • Stelle zuerst fest, was die Frauenfiguren bedeuten. Sie haben lateinische Namen: SUPERBIA, LUXURIA, AVARICIA, PAUPERTAS. Benutze dazu ein lateinisches Wörterbuch (z. B. im Internet: www.frag-caesar.de). (Gib für avaricia die Schreibung avaritia ein!) • Gehe jetzt Schritt für Schritt vor, wie du es eben gelernt hast. Hast du das Bild verstanden? 1. In der Mitte des Bildes steht ein Mönch. Er ist an der Kutte und am geschorenen Haar (Tonsur) zu erkennen. Drei Frauen halten ihn an einem Band fest, als wollten sie ihn von etwas zurückhalten; es sind die Sünden Stolz (Superbia), Ausschweifung (Luxuria) und Geiz (Avaricia). Sie haben den Mönch sozusagen in der Hand. Auf der rechten Seite hält ein einfacher Mann (vielleicht ein Bauer) dem Mönch ein aufgeschlagenes Buch unter die Nase. Der Mann wird von der Gestalt der Armut (Paupertas) getrieben. 2. Das Bild ist 1521 entstanden. Es war die Zeit der Reformation in Deutschland. Wenige Jahre zuvor, 1517, hatte Luther seine Thesen gegen die Kirche bekannt gemacht. 3. Das Spottbild ist eine Kritik am Mönchtum oder an der Kirche allgemein. Mönche und Priester sind nicht für die Armen da, obwohl die Armut „ins Auge springt“ und die Bibel ihnen vor die Nase gehalten wird. Darin steht geschrieben, wie sie eigentlich leben sollten. Aber die Sünden halten sie davon ab. 4. Welchen Titel hast du dem Bild gegeben? Der offi zielle Titel ist: Allegorie auf das Mönchtum. Eine „Allegorie“ ist eine Art Zeichensprache in der Kunst: Eine Sache oder eine Person bedeutet noch etwas Anderes, Allgemeines, das man nicht abbilden kann. In diesem Spottbild stehen die Frauenfi guren für die Sünden und die Armut, der Mönch steht für alle Mönche oder die ganze Kirche. Q2 Das üppige Mönchtum Holzschnitt von Hans Sebald Beham, 1521. Wenn du nach diesen Schritten vorgehst, kannst du auch das obige Spottbild ver stehen. N u r zu P rü fz w e c k e n E g n u m d s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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