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M1 UN-Resolutionen als Grundsatz für den Frieden? Im Friedensprozess nach der ersten „Intifada“ von 1987 ist immer wieder auf die UN-Resolution 242 zurückgegriffen worden, die 1967 nach dem damaligen Nahost-Krieg entstanden ist. Die wesentlichen Auszüge aus dieser Resolution lauten: Resolution des Weltsicherheitsrates Nr. 242 vom 22. November 1967. Der Sicherheitsrat gibt seiner andauernden Beunruhigung über die ernste Lage im Nahen Osten Ausdruck und unterstreicht, dass es nicht angeht, Territorium durch Krieg zu erobern, und dass es nötig ist, für einen gerechten und dauernden Frieden zu wirken, der es jedem Staat der Region erlaubt, in Sicherheit zu leben. [...] 1. Er bekräftigt, dass die Einhaltung der Prinzipien der Charta es erfordert, dass ein gerechter und dauerhafter Frieden im Nahen Osten errichtet wird, welcher die Anwendung der beiden folgenden Prinzipien umfassen sollte: a. Rückzug israelischer Streitkräfte aus während des jüngsten Konfl iktes besetzten Gebieten, b. Einstellung jeglicher kriegerischer Erklärung oder jeglichen kriegerischen Zustandes sowie Respektierung und Anerkennung der Souveränität, der territorialen Integrität und der politischen Unabhängigkeit jeglichen Staates der Region und dessen Recht, in Frieden innerhalb sicherer und anerkannter Grenzen frei von Drohungen und Gewaltakten zu leben. 2. Er stellt im Weiteren die Notwendigkeit fest: a. die freie Schifffahrt auf den internationalen Wasserstraßen der Region zu garantieren, b. eine gerechte Regelung des Flüchtlingsproblems zu verwirklichen, c. die territoriale Unverletzlichkeit und politische Unabhängigkeit jedes Staates der Region durch Maßnahmen zu garantieren, welche die Schaffung entmilitarisierter Zonen umfassen. Zitiert nach: Der Staat Israel. Informationen zur politischen Bildung, Nr. 141, hrsg. von der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1986, S. 40 1. Erarbeiten Sie die Grundsätze der UN-Resolution 242. Prüfen Sie, welche Friedenschancen sie enthält. 2. Charakterisieren Sie die Entwicklung des NahostKonfl ikts nach 1987. Welche Positionen der Konfl iktparteien werden deutlich? 3. Diskutieren Sie, welche Interessen dritte Regierungen an einem Frieden im Nahen Osten haben. 4. Benennen Sie die wesentlichen Kriterien, die heute a) für die israelische und b) für die palästinensische Seite entscheidend für den Frieden sind. M2 Die „Intifada“ – ein „Kinderspiel“? Die Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und der israelischen Armee ab Ende September 2000 erzeugen ein großes internationales Medieninteresse. Hervorgerufen wird es auch durch das Ausmaß der Gewalt. Der Journalist Christoph Reuter schreibt in einer Reportage für das Wochenmagazin „Stern“ Ende Juni 2001 über die Straßenkämpfe in der Stadt Ramallah im Westjordanland, die er über längere Zeit beobachtet hat. Im Mittelpunkt seiner Reportage stehen vier Jungen, darunter der 14-jährige Badr und der ein Jahr ältere Ramzi: So wie die Straßen nach Ramallah immer an denselben Stellen abgeriegelt werden, so hat auch die Straßenschlacht in der Stadt ihr Ritual. Sie könnte überall losgehen, aber sie ereignet sich immer am selben Ort, fast immer zur selben Zeit, freitags nach dem Gebet. Es ist Krieg, und mancher geht hin. Dutzende, manchmal Hunderte Jungen ziehen von der Moschee nach Norden. So auch an diesem Freitag. Zwei Autowracks sind in der Nacht zu einer Barrikade zusammengeschoben worden. Die ersten Steinewerfer haben i Gaza-Jericho-Abkommen. Foto vom 13. September 1993. Israels Ministerpräsident Yitzhak Rabin (l.) und PLO-Führer Yassir Arafat (r.) besiegeln unter den Augen von US-Präsident Bill Clinton im Garten des Weißen Hauses in Washington das Gaza-Jericho-Abkommen. Rabin und Arafat erhielten 1994 für ihre Verständigungsbemühungen den Friedensnobelpreis. p Analysieren Sie die Bildsprache. p Vergleichen Sie das Bild mit motivverwandten Fotos, etwa zur deutsch-französischen Aussöhnung. 5 10 15 20 25 30 5 165„Intifada“ und „Roadmap“: Gefahren und Chancen für den Friedensprozess im Nahen Osten Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei g nt um es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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