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bellen und der mit brutaler Härte gegen diese vorgehenden spanischen Kolonialmacht 1898 ein Schlachtschiff der USA neben humanitären Gesichtspunkten inbesondere auch explodierte, wurde dies als Terroranschlag gewertet und die USA erklärten Spanien den Krieg (u M7). In diesem Krieg ging es den USA neben humanitären Gesichtspunkten insbesondere auch um die Sicherung ihrer Wirtschaftsinteressen auf Kuba, aber ebenso um den Erwerb der Philippinen, die als pazifi scher Marinestützpunkt den Handelsweg nach Asien sichern sollten. Bereits während des Spanisch-Amerikanischen Krieges, der nach kaum vier Monaten zugunsten der überlegenen amerikanischen Streitkräfte entschieden war, sicherten sich die USA mit Hawaii das „Sprungbrett“ nach Asien. Im Frieden von Paris (12. Dezember 1898) musste Spanien Kuba, Puerto Rico, Guam und die Philippinen abtreten. Formal wurde Kuba unabhängig, faktisch von den USA besetzt und wirtschaftlich ausgebeutet. Im Jahr 1901 erzwangen die USA dort ein uneingeschränktes Interventionsrecht und erhielten den Stützpunkt Guantanamo, den die US-Navy bis heute unterhält. Besonders die Unterwerfung der Philippinen offenbarte den „unverhüllten Übergang zum Kolonialismus“ (Wolfgang J. Mommsen). Hier hatten die Einheimischen zunächst auf der Seite der Vereinigten Staaten gegen die Spanier gekämpft. Als die Filipinos jedoch nach der spanischen Niederlage eine eigene unabhängige Republik gründen wollten, stand dies im Widerspruch zu den Interessen der USA. In einem bis 1902 andauernden Guerillakrieg, bei dem 20 000 philippinische Soldaten und Hunderttausende von Zivilisten ums Leben kamen, wurden die Aufstände brutal niedergeschlagen und die Philippinen unter direkte amerikanische Verwaltung gestellt. Viele Amerikaner verurteilten die imperialistische Politik ihrer Regierung. Sie plädierten für das Selbstbestimmungsrecht der Völker und erklärten das Vorgehen als unvereinbar mit den nationalen Idealen und als Verstoß gegen die Monroe-Doktrin. Allerdings blieb dieser Protest weitgehend wirkungslos. „Open Door Policy“ und „Dollar Diplomacy“ Trotz der Erfahrung des Philippinen-Krieges setzen die Vereinigten Staaten ihre Expansionspolitik fort. Um die Vormachtstellung auf dem amerikanischen Doppelkontinent gegenüber den Europäern zu unterstreichen, erweiterte Präsident Theodore Roosevelt 1904 die Monroe-Doktrin um einen Zusatz (Roosevelt Corollary) (u M8): Er erklärte die USA zu einer „internationalen Polizeimacht“, die zur eigenen Sicherheit jederzeit das Recht habe, in die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse der südund mittelamerikanischen Staaten einzugreifen. Wie die USA ihre Interessen durchsetzten, zeigte sich am Bau des Panamakanals. Der Kanal verkürzte den Seeweg zwischen beiden Ozeanen um 15 000 Kilometer und eröffnete damit nicht nur wirtschaftliche, sondern auch strategische Vorteile. Als sich die kolumbianische Regierung weigerte, die zu ihrem Territorium gehörende Kanalzone zu verpachten, sorgten die Vereinigten Staaten dafür, dass sich die kolumbianische Provinz Panama 1904 nach einer „Revolution“ für unabhängig erklärte und ihnen eine 32 Kilometer breite Kanalzone überließ. In den folgenden Jahren wurde die als „Big Stick Policy“ benannte Strategie Roosevelts in Mittelamerika und der Karibik zum festen Bestandteil der amerikanischen Außenpolitik. Die Nachfolger Roosevelts setzten auch die indirekte Einfl ussnahme auf die für die USA wirtschaftlich und strategisch wichtigen Länder fort. Über hohe fi nanzielle Investitionen im Ausland gelang es der US-Regierung durch eine „Dollar Diplomacy“, sich wirtschaft liche Vorzugsrechte und große Absatzmärkte zu sichern und ganze Staaten an den US-Markt zu binden. In einigen Ländern waren US-Konzerne so mächtig, dass sie sogar Einfl uss auf die Regierungsentscheidungen der Staaten nehmen konnten. Daher Guerillakrieg: Art der Kriegsführung, die oft gegen überlegene Armeen angewandt wird. Die Guerillakämpfer vermeiden dabei die offene militärische Konfrontation und setzen auf Überfälle, Anschläge etc. Theodore Roosevelt (1858 1919): Politiker (Republikaner) und Verfasser historisch-politischer Werke wie „Die Eroberung des Westens“, 1898 1900 Gouverneur des Staates New York, 1901 1909 US-Präsident, erhielt 1906 den Friedensnobelpreis für seine Vermittlung im RussischJapanischen Krieg von 1905 Südamerika Nordamerika New YorkSan Francisco Panama-Route 10 000 km Kap Hoorn-Route 24 600 km Panama kanal Kap Hoorn P a z i f i s c h e r O z e a n A t l a n t i s c h e r O z e a n i Verkürzung des Seeweges durch den Panamakanal. 187Aufstieg zur Weltmacht Nu zu P rü fzw ec ke n Ei g nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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