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Frankreich der maßvollen Regelung der deutschen Reparationszahlungen im Dawes-Plan von 1924 zu, und Deutschland erkannte in den Verträgen von Locarno 1925 seine im Versailler Vertrag festgelegte Westgrenze an, vor allem die Rückgabe Elsass-Lothringens an Frankreich (u M7). Daraufhin wurde Deutschland in den Völkerbund aufgenommen und trat dem Briand-Kellogg-Pakt zur Ächtung des Krieges als Mittel der Politik bei. Ein weiterer Meilenstein dieser konstruktiven Politik des Interessenausgleichs und der internationalen Verständigung war 1929 der Young-Plan, in dem Deutschland die endgültige Regelung seiner Reparationszahlungen vertraglich akzeptierte, was Frankreich mit der vorzeitigen Räumung des militärisch besetzten Rheinlandes honorierte (u M8). Hartnäckiger Nationalismus All diese Schritte einer Normalisierung und des Ausgleichs wurden jedoch von den nationalistischen Kräften in beiden Ländern kritisiert und bekämpft. In Frankreich wurde Briand und seinen Unterstützern vorgeworfen, sie gäben mit ihren Zugeständnissen ohne Not Faustpfänder und Druckmittel gegenüber Deutschland aus der Hand und gefährdeten damit Frankreichs Stellung auf dem Kontinent und seine Sicherheit. Deutschen Nationalisten war die Räumung des Rheinlandes nicht genug. Sie lehnten vor allem die Rückgabe Elsass-Lothringens an Frankreich scharf ab. Durch dieses Vorrücken der Franzosen an den „deutschen Rhein“ sahen sie Deutschland bedroht. Sie forderten eine „Revision von Versailles“ und träumten immer noch von einer deutschen Vormachtstellung in Europa (u M8). Wie sehr Revancheund „Erbfeind“-Vorstellungen noch weiterwirkten, zeigt sich daran, dass Adolf Hitler nach seinem siegreichen Frankreich-Feldzug 1940 die französische Kapitulation im selben Eisenbahnwaggon erzwang, in dem 1918 die deutsche Kapitulation unterzeichnet worden war. i Wahlplakat der DNVP. Es entstand zur Reichstagswahl 1928. p Erläutern Sie, worauf die Darstellung eines franzö sischen Soldaten und des Rheins anspielt. Young-Plan: unter dem Vorsitz des amerikanischen Finanzmanagers Owen D. Young ausgehandelte Neu regelung der deutschen Reparationsverpfl ichtungen, bei der erstmals die Gesamtsumme auf 112 Milliarden Goldmark über einen Zeitraum von 59 Jahren festgelegt wurde Adolf Hitler (1889 1945, Selbstmord): seit 1921 Vorsitzender der NSDAP, ab dem 30. Januar 1933 Reichskanzler, seit 1934 auch Reichspräsident (Titel: Führer und Reichskanzler) Dawes-Plan: 1924 von einem Sachverständigenausschuss unter der Leitung des USBankiers Charles Dawes vorgelegtes Gutachten, nach dem das Deutsche Reich jährlich 2,5 Milliarden Goldmark zahlen musste, allerdings erst ab 1928/29 in voller Höhe Briand-Kellogg-Pakt: 1927 von dem amerikanischen Außenminister Frank B. Kellogg und Briand angeregtes Abkommen zur Ächtung des Krieges, dem 15 Staaten beitraten 83Deutsche und Franzosen: nationale Fremdund Selbstbilder Nu r z P rü fzw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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