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Entstehung und Entwicklung Die christliche, mittelalterliche Kunst beruht auf zwei Grundlagen: Für den Inhalt waren die biblischen Schriften der einzige verbindliche Ausgangspunkt. Um diese Texte für den Betrachter verständlich in Bilder umsetzen zu können, musste man immer wieder auf den reichen Erfahrungsschatz der heidnischen Antike zurückgreifen. Dadurch entstand die eigenartige Situation, dass man sich formal auf römische Vorbilder berief, obwohl man sie inhaltlich ablehnte. So konnte es passieren, dass eine Christusfi gur die körperliche Gestalt des heidnischen Gott Apollo bekam, um damit die Großartigkeit des Gottessohnes zu beschreiben. Nicht nur zu Beginn der christlichen Kunst griff man auf antike Formen zurück: Auch als nach der chaotischen, bilderlosen Völkerwanderungszeit ab 800 n. Chr. wieder Kunstwerke entstanden, war das antike Erbe ein wichtiger Orientierungspunkt. Kunst war lange Zeit das Privileg einer kleinen, kirchlichen Oberschicht. Erst seit dem Zeitalter der großen Pilgerkirchen vom 11.13. Jahrhundert kamen breitere Bevölkerungsschichten mit Bildern in Berührung. Mittelalterliche Kunst ist fast ausschließlich religiöse Kunst, lange blieb sie auf den Kirchenraum beschränkt. Sehr zögerlich erhielt Malerei im späten Mittelalter Einzug in die Gemächer der Fürsten, später auch der reichen Kaufl eute. 2 „Londoner Psalterkarte“, um 1265 Gebetbuch, 14,4 x 10,3 cm, British Library, London Im Mittelalter wurden grundsätzliche künstlerische Entscheidungen getroffen, die uns noch heute betreffen: Zur Form des Kirchenraumes, des Tafelbildes* und der christlichen Skulptur*. Alle späteren Epochen mussten sich mit diesen Vorgaben auseinandersetzen. N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n u m d e s C .C .B u c h n e r V e rl a g s | |
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