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Die Basilika Dies änderte sich erst im 4. Jahrhundert. Mit Kaiser Konstantin (270/288 332) wurde das Christentum ab 313 nicht nur offi ziell toleriert, sondern sogar von der Herrscherfamilie fi nanziell unterstützt. Unter imperialem (herrschaftlichen) Vorzeichen wurde nun mit der Basilika* ein neuer Bautyp geprägt, der das Aussehen der christlichen Kirchen bis heute bestimmt. Von den kaiserlich geförderten Großbauten des 4. Jahrhunderts hat sich keiner in seiner ursprünglichen Gestalt erhalten. Die ab 432 errichtete römische Kirche S. Maria Maggiore in Rom gibt aber noch eine gute Vorstellung von der Struktur frühchristlicher Bauten (Abb. 1, 2). Sie besitzt ein dreischiffi ges Langhaus, an der Schmalseite schließt eine halbkreisförmige Apsis* an. Der eigentliche Gemeinderaum und der Ort der Schriftlesung lagen im Langhaus, wo das Mittelschiff durch große Fenster belichtet wurde (Obergadenfenster*). Wie vom lateinischen Kirchenvater Augustin überliefert, wohnKirche als Versammlungsraum Das Christentum beruht auf anderen Kultvorstellungen. Die Kirche ist von Anfang an ein Versammlungsraum, in dem die Gemeindemitglieder zusammenkommen. Durch symbolische Handlungen und das Verlesen der heiligen Schrift gedenken sie dort gemeinsam einem allgegenwärtigen Gott. Der Raum musste zwei Einrichtungen besitzen: einen Tisch zur Feier des Abendmahls (Altar*) und einen hervorgehobenen Ort für die Lesung. Bei diesen geringen baulichen Anforderungen erstaunt es nicht, dass in den ersten drei Jahrhunderten der christliche Gottesdienst zumeist in privaten Häusern stattfand. Zudem erforderte die politische Situation eine architektonische Zurückhaltung: Das Christentum war anfangs keine staatlich anerkannte Religionsgemeinschaft und immer wieder Anfeindungen und Verfolgungen ausgesetzt. 2 S. Maria Maggiore in Rom, Rekonstruktion des ursprünglichen Zustands nach Richard Krautheimer, 1987 Apsis* mit dem Thron des Bischofs Langhaus Seitenschiff Mittelschiff Obergadenfenster* Portal N N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d s C .C .B u c h n e r V e rl a g s | |
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