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aktivieren. Sie ist aber auch im „GodescalcEvangelistar“ in der Lage, in eigenständigen Bildsystemen Geheimnisse des Glaubens zu vermitteln, die jenseits der irdischen Realität liegen. Zwischen diesen beiden Positionen erfand die Kunst der folgenden 700 Jahre immer wieder neue Ausdruckweisen. Exkurs: Die Wiederkehr der Bilder Die Herrschaft Karls des Großen markierte in politischer wie in künstlerischer Hinsicht einen Neuanfang auf antiker Grundlage. Erstmals wurden verbindliche Standards gesetzt, die in weiten Teilen seines riesigen Reiches Geltung besaßen. Stütze der Verwaltung war die Kirche, ihre lesekundigen Mitarbeiter gewährleisteten die Übermittlung antiker Bildung und Kunst. Kein Wunder, dass das päpstliche Rom und der 794 neu gegründete königliche Hof in Aachen zu karolingischen Kunstzentren wurden. In besonderem Maße richtete sich der Reformeifer auf die Liturgie, die feierliche Form des Gottesdienstes. Sie wurde vereinheitlicht und musste bestimmten Vorgaben folgen. Die liturgischen* Handschriften waren die Ausgangspunkte für ein Wiederaufblühen der Bildkunst seit der Antike, nicht nur in der Buchmalerei, sondern auch in monumentalen Mosaiken*. Bilder waren ein Luxusgut, das nur ganz wenigen auserwählten Menschen zugänglich war. Sie dienten vor allem der Repräsentation und zeichneten die kostbarsten Orte und Gegenstände aus. Ihre Aufgabe war es noch nicht, leseunkundige Menschen zu belehren. Bilder ergänzten hier das Wort bzw. die Schrift, ersetzten sie aber nicht. 3 „Godescalc-Evangelistar“: Thronender Christus, 781 / 783 Buchmalerei auf Pergament, 31,2 x 21,0 cm, Bibliothèque nationale de France, Paris 1 Führen Sie die Bildbeschreibung des „Evangelisten Markus“ (Abb. 1) weiter aus, indem Sie alle Details genau benennen. 2 Entwickeln Sie ein eigenes Bildkonzept, in dem Sie einen selbst gewählten Sachverhalt in einer schlüssigen, verständlichen Bilderfolge darstellen. N u r zu P rü fz w e c k e n E ig n tu m d e s C .C .B u c h n e r V e rl a g s | |
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