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nur zu wenigen festlichen Anlässen gezeigt. An einigen Feiertagen wurden sie in Prozessionen mitgeführt und anschließend zur Verehrung am Altar ausgestellt. Eine solche vorübergehende Präsentation am Altar müssen wir uns so vorstellen, wie sie auf einem Glasfenster der Kathedrale von Chartres dargestellt ist (Abb. 4). Ob es für die Imad-Madonna ein ähnliches, verschließbares Gehäuse gegeben hat, wissen wir nicht. Materialität: Gold oder Holz Bei Kruzifi xen und Madonnen lässt sich eine ähnliche Gestaltungsentwicklung aufzeigen. Wie die Fides-Statue in Conques waren sie zunächst vergoldet. Das Material unterstrich den großen irdischen Wert und verwies zugleich aufgrund der schimmernden Oberfl äche auf die himmlische Natur der dargestellten Person. Die Loslösung von der goldenen Verkleidung vollzog sich bei den Kruzifi xen etwas früher als bei den vollplastischen Marienfi guren. Das Gero-Kreuz stellt das erste holzsichtige Bildwerk überhaupt dar, die erste, nicht Gold oder Silber umwandelte Marienfi gur ist erst in den zwanziger Jahren des elften Jahrhunderts nachweisbar. Nun war auch im Erscheinungsbild eine klare Unterscheidung zwischen den weiterhin vergoldeten Reliquiaren in menschlicher Gestalt und den farbig gefassten Skulpturen offensichtlich. 1 Erörtern Sie mithilfe des einleitenden Zitates (s. S. 68) am Beispiel des Gero-Kreuzes (Abb. 2) Nutzen und Gefahren der Skulptur für die christliche Religion. 2 Aus heutiger Sicht könnte man die reiche Verwendung von Gold und Edelsteinen als Prunksucht der Kirche interpretieren. Skizzieren Sie die Bedeutung des Materials Gold im Mittelalter*. 3 Grenzen Sie Funktion und Deutung der Imad-Madonna (Abb. 3) von der Figur der Heiligen Fides (Abb. 1) ab. 4 Marienwunderfenster, Kathedrale in Chartres, um 1210 / 1225 N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d e s C .C .B u c h n e r V e rl a g s | |
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