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189 1 Die Kriegslage um 1916. Ö Ä Ä ä ä ä ä ten sich den Briten verbunden, deren Sprache sie teilten und deren Nachrichten sie lasen. Außer dem waren die wirtschaft lichen Bindungen zum ehemaligen „Mutterland“ im Krieg gewachsen. Bis zum Frühjahr 1917 hatten amerikanische Banken den Alliierten (dt: Verbündeten) 2,3 Milliarden Dollar Kredit für Kriegsmaterial und Nahrungsmittel gewährt. Den Ausschlag für den Einsatz gab der Sturz des Zaren Nikolaus II. und die Ausrufung der Russischen Re publik im März 1917.* Die US-Regierung befürchtete den militärischen Zusammenbruch Russlands, der Deutsch land im Osten entlasten und damit an der Westfront stärken würde. Die Mittelmächte kapitulieren Nach der Oktoberrevolution schied Sowjetrussland im März 1918 aus dem Krieg aus. Die Entlas tung an der Ostfront ließ neue Siegeshoffnungen der Mittelmächte entstehen. Sie trogen. Denn die Überlegenheit der Alliierten an Menschen und Material trat dank der Amerikaner deutlich zutage. Angesichts der militärischen Erschöpfung blieb den Mittelmächten nur noch die Kapitulation, die Anerkennung der militärischen Niederlage. Im Herbst 1918 boten zuerst die deutschen Verbündeten Ös terreich-Ungarn, Bulgarien, Osmanisches Reich und dann auch das Deutsche Reich den Alliierten Waffenstillstandsverhandlungen an. Vom europäischen Krieg zum Weltkrieg Die Pläne scheitern Schon im September 1914 wurde der deutsche Vormarsch in Frankreich an der Marne gestoppt und damit der „Schlieffen-Plan“ hinfällig. Da keiner Seite der Durchbruch gelang, erstarrte die Westfront in einem fast vierjährigen zermürbenden und verlustreichen Stellungskrieg. Der Kampf um Verdun zwischen Februar und Dezember 1916 wurde zum Symbol für das grauenhafte Massensterben im Ersten Weltkrieg. Etwa 360 000 Franzosen und 335 000 Deutsche verloren auf wenigen Quadratkilometern ihr Leben. An der Ostgrenze des Reiches gelang es der deutschen Armee, die im August 1914 in Ostpreußen einmarschierten russischen Truppen wieder zurückzuschlagen (Schlachten bei Tannenberg und an den Masurischen Seen). Paul von Hindenburg, der Oberbefehlshaber der 8. Armee, und sein Generalstabschef, Erich Ludendorff, zeichneten für den Erfolg verantwortlich. Die Kriegspropaganda sorgte später dafür, dass ihre „Feldherrnkunst“ überschätzt wurde. Die russische Groß offensive gegen Österreich-Ungarn wurde mit deutschen Verstärkungen zum Stillstand gebracht. Truppen der Mittelmächte eroberten danach Litauen, Kurland und Polen. Dann begann auch hier ein Stellungskrieg. Die USA greifen ein Die Wende zum Weltkrieg brachte der Kriegseintritt der USA im April 1917. Der offizielle Grund dafür war der deutsche uneingeschränkte Unterseebootkrieg, in dessen Verlauf Handelsund Passagierschiffe auch neutraler Nationen bedroht und ohne Warnung versenkt wurden. Dazu kamen weitere Motive: Die meis ten Amerikaner fühl2 „The Navy Needs You! …“ Plakat (70 x 48 cm) von James Montgomery Flagg, um 1917. ■Internettipp ➜ Zur deutschen, französischen, britischen und amerikanischen Kriegspropaganda siehe http://www.dhm.de/lemo/ html/wk1/propaganda/ * Zu den Revolutionen in Russland lies Seite 197 bis 199. 4753_177_192 03.11.16 07:53 Seite 189 Nu r z u Pr üf zw ck en E ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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