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191 Die Schrecken des Krieges 1 „Gassed.“ Gemälde (230 x 610 cm) von John Singer Sargent, 1918/19 (Ausschnitt). Der amerikanische Maler Sargent war 1918 an der französischen Front. Die Deutschen setzten erstmals im April 1915 Giftgase im Kampf gegen den Feind ein. Briten und Franzosen zögerten nicht lange und benutzten sie ebenfalls. Mit dem Einsatz wollte man den Gegner in den Schützengräben nicht töten, sondern kampfunfähig machen, um dessen Stellungen leichter einnehmen zu können. Trotzdem starben Tausende daran, aber noch mehr Soldaten verloren ihr Augenlicht oder behielten dauerhafte Lungenschäden. 2 Deutsche Flieger im Kampf gegen britische Panzer. Gemälde (80 x 100 cm) von Rudolf Stark aus Neuburg/ Donau. Zu den britischen Panzern siehe Abb. 3. 3 Schützengraben und Panzer. Illustration aus einem Jugendbuch von 1992. An der Westfront, zwischen der Schweiz und der Nordsee, zogen sich während des Stellungskrieges Schützengräben in einer Länge von etwa 750 km hin. Sie waren Verteidigungsanlage und Behausung der Soldaten und dienten der Versorgung der Front. 1915 begannen die Briten gepanzerte Landfahrzeuge („tanks“) zu entwickeln. Ein Jahr später setzten sie die ersten Panzer in Frankreich ein. ■CD-ROMTipp ➜ „Auf zu den Waffen.“ Das Drama des Ersten Weltkrieges, Berlin: DeutschlandRadio 2004 „Materialschlachten“ und Kriegsopfer Der Krieg, der sich von 1914 bis 1918 hinzog, verlangte Soldaten wie Zivilis ten ungeahnte Opfer ab. Die Zahl der Kriegsteilnehmer erreichte einen bis dahin nicht gekannten Umfang: Etwa 64 Millionen Soldaten wurden weltweit mobilisiert. Allein im Deutschen Reich standen 1917/18 von 16,7 Millionen Männern zwischen 15 und 60 Jahren rund acht Millionen im Kriegsdienst. Die Zahl der Opfer übertraf alle früheren Kriege: Auf den Schlachtfeldern starben acht bis zehn Millionen Menschen. Die Soldaten erlebten die Schrecken eines Krieges, in dem die Menschen Teil riesiger „Materialschlachten“ wurden. Neue Waffen, Kampfmethoden und Vernichtungsmittel mit verheerender Wirkung wurden eingesetzt: gepanzerte Kettenfahrzeuge, Zeppeline, Flugzeuge und Unterseeboote. Granaten, Minen und Giftgase sowie das Dauerfeuer der Maschinengewehre töteten, verletzten und verstümmelten Millionen. Zahllose Soldaten trieb der Krieg in den Wahnsinn. Ganze Landstriche mit Wäldern, Seen, Feldern und Dörfern wurden verwüstet. 4753_177_192 03.11.16 07:53 Seite 191 Nu r z u Pr üf zw ec ke Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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