Volltext anzeigen | |
Leben im antiken Griechenland Um 1000 v. Chr. wanderten Völker aus dem Norden nach Griechenland und Kleinasien ein und zerstörten die frühgriechische mykenische Kultur. Damit beginnt für uns die Antike. In Griechenland entstanden nach 800 v. Chr. zahlreiche selbstständige Stadtstaaten (griech. Poleis). Trotz der politischen Zerrissenheit sahen sich die Griechen aufgrund ihrer gemeinsamen Sprache und Religion als kulturelle Einheit. Das wichtigste Götterfest fand alle vier Jahre im Hain von Olympia zu Ehren Zeus’ statt: die Olympischen Spiele. Die wachsende Bevölkerung und der geringe Ertrag des Bodens zwangen die Griechen seit dem 8. Jh. v. Chr., neues Siedlungsland zu suchen (Kolonisation). An den Küs ten des Schwarzen Meeres und des Mittelmeeres gründeten sie zahlreiche Tochterstädte. Unter den griechischen Stadtstaaten ragten im 5. Jh. v. Chr. zwei besonders heraus: Sparta als stärkste Landmacht und Athen als führende Seemacht. Während im Kriegsstaat Sparta eine Königsherrschaft bestand, wurde in Athen die Königsund Adelsherrschaft schrittweise verdrängt und unter Perikles eine neue Staatsform entwickelt: die Demokratie. Jeder Vollbürger Athens war aufgefordert, sich am politischen Leben sowie an der Rechtsprechung zu beteiligen. Keine Bürgerrechte standen allerdings den Frauen zu, die – anders als in Sparta – zurückgezogen im häuslichen Wirkungskreis lebten. Zu den Nichtbürgern Athens zählten die fremden Mitbewohner (Metöken) sowie die Sklaven. 209 Ägypten – eine frühe Hochkultur Im Ägypten übernahmen Könige (Pharaonen) die Leitung wichtiger gemeinschaftlicher Aufgaben. Sie vererbten ihre herausragende Stellung auf ihre Nachkommen. Ihnen gelang es im 4. Jahrtausend v. Chr., einzelne Siedlungen zu einem Reich zusammenzufassen. Die Pharaonen galten als gottähnlich und waren die obersten Priester. Sie herrschten unumschränkt und mit besonders ausgebildeten Beamten. Das ganze Land galt als ihr Eigentum. Die Einwohner des Reiches mussten Abgaben leisten und wurden zur Errichtung der Pyramiden und Tempel herangezogen. Die alten Ägypter glaubten an viele Götter (Polytheismus). Die Priester waren die Mittler zwischen den Menschen und den Göttern, die nach damaligem Glauben das ganze Leben bestimmten. Die Bedeutung der ägyptischen Religion zeigt sich im ausgeprägten Totenkult mit Mumifizierung, Grabmälern und Grabbeigaben. Im Dienst von Pharaonen und Pries tern arbeiteten Handwerker und Künstler. Bezahlt wurden sie aus der Kriegsbeute mit Edelmetall, vor allem aber mit den landwirtschaftlichen Überschüssen, die die Bauern abzu liefern hatten. Schrift, Verwaltung, Handwerk, Kunst, die Anfänge von Wissenschaft und das Leben in Städten zeigen, dass die Menschen in den Flusskulturen im Vergleich zu den Ackerbauern und Viehzüchtern in einer Hochkultur lebten. Leben im römischen Weltreich Nach dem Sturz der Könige wurde Rom um 500 n. Chr. Republik. Im Verlauf der Ständekämpfe trotzten die Plebejer den Patriziern schrittweise Rechte ab. Zum politischen, religiösen und geschäftlichen Mittelpunkt entwickelte sich der alte Marktplatz Roms: das Forum Romanum. Bis zum 3. Jh. v. Chr. erkämpften sich die Römer die Herrschaft über Italien. Sie sicherten ihre Macht mithilfe von Bundesgenossen und unterwarfen fast alle Völker am Mittelmeer. Die eroberten Gebiete machten sie zu Provinzen. Ihre Lebensund Wohnformen „exportierten“ sie dorthin. Überreste von Kas tellen, Wasserleitungen (Aquädukten), Thermen und Gutshöfen (Villae rusticae) legen davon Zeugnis ab. Caesar (100 – 44 v. Chr.) und seine Nachfolger eroberten Gallien und andere Gebiete. Er wurde entgegen der republikanischen Ordnung zum Diktator auf Lebenszeit ernannt (Diktatur). Anhänger der alten Republik ermordeten ihn im Jahre 44 v. Chr. Die Bürgerkriege um seine Nachfolge beendete Augustus (63 v. -14 n. Chr.). Er regierte das Weltreich wie ein König, ließ aber die republikanischen Einrichtungen (Senat, Magistrate und Volksversammlungen) bestehen. Da Augustus seine Herrschaft vererben konnte, wurde er zum Begründer der Kaiserzeit. Die Römer verfolgten die Christen zunächst, da sie die Götter und den Herrscherkult ablehnten. 391 n. Chr. wurde das Christentum dann aber alleinige Staatsreligion. Während der Völkerwanderung verließen immer mehr Menschen ihre Heimat in Nordund Ostmitteleuropa. Sie suchten nach besseren Lebensverhältnissen oder waren von anderen Völkern vertrieben worden. Nach etwa 200 Jahren zogen sich die Römer aus dem heutigen Baden-Württemberg um 260 zurück; es wurde der Siedlungsraum der Alamannen. Nach 395 zerfiel das römische Weltreich in ein Oströmisches und ein Weströmisches Reich. 4753_206_224 03.11.16 07:57 Seite 209 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d s C .C .B uc ne r V er la gs | |
![]() « | ![]() » |
» Zur Flash-Version des Livebooks |